Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Der Krieg des Sertorius in Spanien. Der Sklavenkrieg. 307 
Bwanzigstes Kapitel. 
Der Krieg des Tertorius in Spanien (82—772 v. Chr.). 
Von den Anhängern des Marius machte Sertorius, der nach Spa- 
nien entslohen war, den Feldherrn des Sulla am meisten zu schaffen. 
Dieser Römer sammelte nicht bloß die Flüchtlinge seiner Partei um sich, 
sondern er wußte auch die kriegerischen Spanier so für sich zu begeistern, 
daß sie ihm treu bis in den Tod waren. Einige Zeit lang befehligte 
Metellus Pius gegen ihn, richtete aber nicht viel aus. Später wurde 
Pempesjus nach Spanien geschickt; aber auch dieser gefeierte junge Held, 
welchen Sertorius einen Buben hieß, sammelte keine neuen Lorbeeren 
und wurde sogar empfindlich geschlagen. Endlich ermordete Perpenna, 
ein Oberst, den Sertorius bei einem Gastmahle, und nun war es dem 
Pompejus ein leichtes, den Mörder zu besiegen und zu tödten. 
Der Shlavenkrieg (74—71 v. Thr.). 
M. Licinus Krassus. 
Während Pompejus den Sertorius in Spanien bekämpfte, wurde 
Italien selbst mit Feuer und Schwert verwüstet und die Stadt geschreckt 
— durch die Sklaven und Fechter. Sklaven gab es in Italien seit 
den glücklichen Kriegen der Römer und der Vernichtung des Bauern- 
standes (durch Hannibal, den Bundesgenossenkrieg, Sulla und beson- 
ders durch die Ankäufe der Großen, welche ganze Landschaften besaßen) 
eine Unzahl, sowohl in der Stadt, wo sie als Diener, Köche, Schreiber, 
Vorleser 2c. zu Hunderten in den Häusern der Großen unterhalten wur- 
den, als auf dem Lande; denn die großen Grundbesitzer ließen durch die- 
selben ihre Felder bebauen und ihr Vieh weiden, und da sie in der Regel 
sehr bart behandelt wurden, so waren die Landsklaven eine öffentliche 
Gefahr, weil sie häufig ausbrachen und Räuberbanden bildeten. Schon 
135 bis 132 hatten die Sklaven auf Sicilien einen förmlichen Krieg er- 
hoben, der mit abscheulicher Grausamkeit unterdrückt wurde, und massen- 
haste Hinrichtungen mußten darauf in Unteritalien die Sklaven ein- 
schüchtern (20,000 gefangene Sklaven sollen gekreuzigt worden sein; 
zwischen 104 und 102 wurden in Rom 156, zu Minturnä 450, zu 
Sinnessa 4000 Sklaven hingerichtet). 
Viele Sklaven, meistens Kriegsgefangene, wurden im Fechten geübt 
und mußten sich dann zur Augenweide des blutgierigen Pöbels im Am- 
Pphitheater kunstgerecht niederstoßen; solche Schlächtereien kosteten oft meh- 
reren hundert Menschen das Leben. In Kapua brachen 74 solcher Fechter 
C(Gladiatoren) aus ihrem Zwinger und bildeten unter der Anführung 
des Thrakiers Spartakus eine Räuberbande, die sich am Vesuv hielt 
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