Full text: Die Weltgeschichte. Erster Theil. Das Alterthum. (1)

Galba. Otho. Vitellins. Bespastan. 869 
seinen Feldherrn Cäcina voraus, der Helvetien furchtbar verwüstete, weil 
es für Galba und Otho Partei genommen hatte. In der Nähe von 
Kremona siegten die Vitellianer in einer heißen Schlacht und Otho töd- 
tete sich selbst. Aber auch Vitellius sollte des Thrones nicht lange ge- 
nießen; die Legionen im Morgenlande huldigten dem Feldherrn Flavius 
Vespasianus, welchen Nero gegen die aufrührerischen Juden geschickt 
hatte, und die mösischen Legionen folgten diesem Beispiele. Ihr Feld- 
herr Primus Antonius schlug die Vitellianer und Bitellius selbst wurde 
in Rom schmachvoll ermordet. Bei dieser Gelegenheit braunte das Ka- 
pitol ab. 
Künftes Kapitel. 
Vespastan (69—79). 
Nachdem über ein halbes Jahrhundert ruchlose Kaiser geherrscht 
hatten, beginnt mit Vespasian eine bessere Zeit, das Abendroth des 
römischen Reiches vor dem Einbruche der Nacht. Vespasian stellte Ruhe 
und Ordnung und das Ansehen der Gesetze wieder her; nur erbitterte 
er die Römer durch strenge Besteuerung, die er aber als nothwendig zur 
Wiederherstellung des ganz zerrütteten Staatshaushaltes erklärte; unter 
ihm bedurfte der Staat jährlich 200 Millionen Thaler. Eine Rebellion 
der Gallier ward niedergeschlagen und durch Petilius Cerialis der Auf- 
stand der Bataver unterdrückt, welche unter Klaudius Civilis den römi- 
schen Heeren viel zu schaffen gaben (Veleda, die weissagende Jungfrau.). 
Die Erben des Herodes. 
Nach des Königs Herodes des Großen Tode (2 n. Chr.) schalte- 
ten die Römer mit Judäa nach Willkür. Der elteste Sohn des Hero- 
des, Archelaus, welcher unter dem Titel eines Ethnarchen das größte 
Stück des Erbes erhalten hatte, wurde schon nach zehn Jahren mit 
wohlverdienter Absetzung und Verbannung bestraft; sein Bruder Antipas, 
Tetrarch von Galiläa, bekannt aus der Geschichte Johannes des Täu- 
fers, wurde 42 n. Chr. gleichfalls abgesetzt und verbannt; ein anderer 
Bruder, Philippus, war schon früher als Tetrarch von Trachonitis ge- 
storben. Darauf herrschten gierige Prokuratoren, bis Herodes Agrippa I. 
(Sohn des Aristobul) von seinem Freunde Kaligula die Tetrarchieen des 
Philippus und Lpsanias (letzterer hatte einen Landstrich auf der Ostseite 
des Libanon mit der Stadt Abile beherrscht), alsdann die des Herodes 
Antipas erhielt, zuletzt auch von der Gnade des Klaudius Judäa und 
Bumüller, Gesch. d. Alterth. 24
	        
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