18 Das Christenthum unter den Germanen und Slaven.
stamm, sondern ein Kriegsbündniß verschiedener deutscher Stämme am
Niederrheine (Sigambrer, Chamaven, Tubanten, Amsibarier, Friesen,
Chattuarier, Brukterer und Chatten werden aufgezählt), und wird im
Jahre 240 n. Chr. zum erstenmal genannt. Sie verwüstcten wiederholt
das nordwestliche Gallien, ein Theil von ihnen trat gleich den Gothen,
Burgundern 2c. in den Dienst der römischen Kaiser und erhielt Wohn-
sige an der Maas und Waal; diese westlichen Franken nannten sich die
salischen, während die zu beiden Seiten des Niederrheins wohnenden
die ripuarischen hießen, Namen, welche jetzt gewöhnlich als Bewohner
des Sallandes d. h. des an der Assel, Issala, gelegenen Landes, von
wo diese Franken auf das linke Rheinufer übergingen, und als ubische
Franken (die deutschen Ubier waren von den Römern auf das linke
Rbeinufer verpflanzt worden; in ihrem Gebiete lag die Colonia Agrip-
pina, Köln) gedeutet werden. Vor dem Zuge Attilas breiteten sich die
salischen Franken unter König Chlodio, dem Sohne des sagenhaften
Faramund, bis zur Somme aus, sie fochten auf den katalaunischen Fel-
dern mit Astius, während die Ripuarier in den Reihen Attilas standen;
Chlodios Sohn soll Merowäus (Merowig) geheißen und dem königlichen
Geschlechte den Namen Merowinger hinterlassen haben.
Chlodwig (481—511) bemächtigt sich des noch römischen Galllens.
Dessen Enkel Chlodewig (Hludewig, Ludwig, Louis) herrschte seit
481 nur üÜber einen Theil der salischen Franken, er wurde aber der
Gründer des großen fränkischen Reichs, aus welchem später Frankreich
und Deutschland hervorgingen. Damals behauptete sich im mittleren
Gallien zwischen den Franken, Burgundern und Westgothen ein römischer
Fürst Syagrius, dessen Vater Aegidius, ein römischer Statthalter, sich
unabhängig gemacht hatte. Chlodewig griff ihn im Bunde mit andern
Frankenkönigen an, besiegte ihn 486 bei Soissons und ließ den von dem
Westgothenkönig Alarich II. ausgelieferten Flüchtling umbringen; er be-
mächtigte sich seines Landes und residierte nun gewöhnlich in Soissons,
nach 407 zu Paris.
Die Alemannen besiegt 496.
Im Jahre 496 kam er dem König der ripuarischen Franken, Sig-
bert, welcher zu Köln residierte, gegen die Alemannen zu Hilfe; beie
Tolbiacum (Zülpich?) fochten diese mit solcher Tapferkeit, daß die Fran-
ken zu weichen anfingen. Da rief Chlodewig den Christengott um Bei-
stand an und gelobte ein Christ zu werden, wenn er ihm den Sieg
verleihe; denn seine Frau Chlothilde, Tochter des burgundischen Königs
Childerich, den sein Bruder Gunvobald erschlagen hatte, war eine