Full text: Tagebuchblätter. Erster Band. (1)

Fünfrehntes Rapitel 
Thaudordp und die Wahrheit — Wortbrüchige Pfi- 
jiere — Französische Workverdrehung — Der Kron- 
prinz Gast des Chefz 
Feitag; den 16. Dezember. Das Wetter ist lau, der Himmel 
bedeckt. Früh mehrere Artikel über das Rundschreiben de Chau- 
dordys wegen der barbarischen Art und Weise gemacht, in der wir 
angeblich den Krieg führen. Der Gedankengang war dabei folgender. 
Zu den Verleumdungen, die die französische Presse seit Monaten 
in Umlauf setzt, um die öffentliche Meinung gegen uns aufzuregen, 
ist nunmehr ein Aktenstück getreten, das von der Regierung, der 
Provisorischen Regierung Frankreichs selbst ausgeht und den Zweck 
verfolgt, durch schiefe und übertreibende Darstellung unsers Ver- 
fahrens im jetzigen Kriege die fremden Höfe und Kabinette gegen 
uns einzunehmen. Ein Beamter des Ministeriums des Auswärtigen, 
Herr de Chaudordy in Tours, nimmt das Wort, um uns in einem 
Rundschreiben vor den neutralen Mächten zu verklagen. Hören wir 
ihn in den Hauptpunkten seines Elaborats, und sagen wir dann, 
wie sichs mit diesen Dingen in Wahrheit verhält, und wem der 
Vorwurf barbarischer Kriegführung zu machen ist, uns oder den 
Franzosen. 
Er behauptet, wir requirierten in maßloser Weise und ver- 
langten von den in unfre Gewalt gefallenen Orten und Gemeinden 
unerschwingliche Kontributionen. Wir sollen ferner selbst an das 
Privateigentum der Einzelnen die Hand gelegt haben. Dann sollen 
wir grausam die Städte und Dörfer verbrannt und ausgeplündert 
haben, deren Einwohner gegen uns gekämpft haben oder auch nur 
den Verteidigern des französischen Vaterlandes irgendwie durch 
Handreichung behilflich gewesen sind. Unser Ankläger sagt: „Um
	        
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