176 Neunzehntes Kapitel 6.—9. März
Montag, 6. März. Wunderschöner Morgen. Drosseln und
Finken schmettern das Signal zu unserm Abzuge. Wir müssen im
Sabot d'Or frühstücken, da unser Tafelgeschirr schon eingepackt ist.1
Um ein Uhr setzen sich die Wagen in Bewegung, und leichten
Herzens geht es fort, zum Thore hinaus, durch das wir vor fünf
Monaten gekommen sind, und über Villa Coublay, Villeneuve Saint
Georges, Charenton und die Fasanerie nach Lagny, wo wir nach
sieben Uhr ankommen und am rechten Ufer der Marne, etwa drei-
hundert Schritt oberhalb der zusammengesunknen Brücke, in zwei
Gartenhäusern einquartiert werden.
Von hier fuhren wir tags nachher mit einem Extrazuge weiter
nach Metz, wo wir spät abends eintrafen und in einem Gasthofe
blieben, während der Chef bei Graf Henckel in der Präfektur abstieg.
Am nächsten Morgen durchstreiften wir die Stadt nach verschiednen
Richtungen, besuchten den Dom und überblickten von einer der
Festungsbasteien die Gegend im Nordwesten. Kurz vor elf Uhr
stiegen wir wieder in die Eisenbahnwagen, um über Saarbrücken
und Kreuznach nach Mainz und von dort nach Frankfurt zu
fahren.
Allenthalben, besonders in Saarbrücken und Mainz, enthu-
siastischer Empfang des Chefs, nur in Frankfurt war es still. Von
hier, wo wir spät abends angelangt waren, ging es in der Nacht
noch weiter, und am andern Morgen 9. März halb acht Uhr waren
wir in Berlin, von wo ich genau sieben Monate weggewesen war.
Sah man sich um, so war in der Zwischenzeit gemacht worden,
was gemacht werden konnte.
1 Zurück blieben von dem ganzen Büreau des Reichskanzlers nur Abeken
und St. Blanquart, die erst am 13. März im Gefolge des Kaisers die Rückreise
antraten (von Ferrieres aus, wohin der Kaiser am 7. März übergesiedelt war).
Schneider III, 207. 213. Abeken 523. 526.