Object: Tagebuchblätter. Zweiter Band. (2)

24 Sechzehntes Kapitel 8. Januar 
sollte, die Jäger anzugreifen, ohne sich eine Erwiderung gefallen 
lassen zu müssen. Aber das war damals so.“ 
Abends veranlaßt, daß folgender Artikel des Frangais in die 
englische Presse und in den Moniteur kommt: 
„Von verschiednen Seiten berichtet man uns ernste Vorkomm- 
nisse, bei denen gewisse Bataillone der mobilisierten Nationalgarde 
die Schuld trifft, deren Nummern wir zur Verfügung des Generals 
Clement Thomas bereit halten. Danach hätten sich diese Bataillone 
zu Montrouge und Arcueil erlaubt, Privatgebäude zu verwüsten, die 
Fensterscheiben zu zerschlagen, die Keller zu plündern und unnötiger- 
weise kostbare Möbel zu verbrennen. In Montrouge ist eine Samm- 
lung seltner Kupferstiche zum Feueranzünden verwendet worden. 
Thatsachen dieser Art erfordern ein ernstes Einschreiten. Überall 
in der Umgebung von Paris ist die Proklamation des Generals 
Trochu vom 26. September angeschlagen, die sich auf die Einsetzung 
von Kriegsgerichten bezieht. Diese Androhung von Repressivmaß- 
regeln darf angesichts solcher Plünderungen und Zuchtlosigkeiten 
nicht umsonst ergangen sein.“ Der Artikel unterstützt schließlich das 
Verlangen nach einer Untersuchung dieser Vorfälle damit, daß am 
16. Dezember Leute eines Nationalgardenbataillons, das bis dahin 
in Arcueil gestanden hat, bei ihrer Rückkehr nach Paris an Händler 
in der Umgebung eine Anzahl von Gegenständen, die Früchte ihrer 
Plünderungen in jenem Orte, verkauft hätten. Dieselben hätten vor- 
züglich in kupfernem Küchengeschirr bestanden. Es ist gut, wenn 
man das in Versailles und seiner Umgebung sowie in England 
erfährt, damit man den Unfug nicht nach dem Frieden unsern Sol- 
daten auf die Rechnung setzt. 
Gleichfalls in den Moniteur kam der Bericht eines Thorner 
Krankenpflegers, der gegen die Bestimmungen der Genfer Kon- 
vention zum Gefangnen gemacht worden ist, und den man dann in 
Lille angespuckt und mit dem Tode bedroht hat. — Dann wurde 
nach Berlin telegraphiert, unfre Presse solle die Andeutung ins 
Publikum bringen, daß dem Vernehmen nach die Wahlen zum 
Reichstage noch in diesem Monat vorgenommen werden würden. — 
„zist wegen der Bayern,“ bemerkte der Kanzler dazu. 
Die Verteidigung der Luxemburger Regierung gegen die von 
unsrer Seite gegen sie erhobne Anklage wegen Bruchs der Neu-
	        
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