Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Zwanzigster Jahrgang. 1892. (20)

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säure und einen oder zwei Tropfen einer wässerigen Lösung von gelbem Blutlaugensalz hinzu. 
Entsteht hierbei eine intensiv rothe Färbung des Filtrats, so ist noch Kupfer in Lösung und somit 
erwiesen, daß der Zuckerablauf weniger als 2 Prozent Zucker enthält. 
2. Feststellung des Gnotienten der weniger als 2 Prozent Invertzucker enthaltenden 
Zuckerabläufe. 
Als Quotient gilt nach 8. 1 Absatz 2 der Ausführungsbestimmungen derjenige Prozentsatz 
des Zuckergehalts des betreffenden Ablaufs, welcher sich auf Grund der Polarisation und des 
spezisischen Gewichts nach Brix berechnet. 
a. Ermittelung des spezifischen Gewichts nach Brix. 
In einem tarirten Becherglase werden 200 bis 300 g des zu untersuchenden Zuckerablaufs 
abgewogen. Man fügt alsdann 100 bis 200 cem heißes destillirtes Wasser hinzu, rührt mit einem 
Glasstabe solange vorsichtig (um das Glas nicht zu zerstoßen) um, bis der Ablauf sich vollständig 
im Wasser gelöst hat, und stellt das Becherglas in kaltes Wasser, bis der Inhalt ungefähr Zimmer- 
temperatur angenommen hat. Hierauf stellt man das Becherglas wiederum auf die Waage und 
setzt aus einer Spritzflasche vorsichtig noch soviel Wasser hinzu, daß das Gewicht des im ganzen 
hinzugesetzten Wassers gleich demjenigen der verwendeten Menge des Zuckerablaufs ist. Waren 
beispielsweise 251 g Zuckerablauf zur Untersuchung abgewogen worden, so ist so lange Wasser 
hinzuzusetzen, bis die Flüssigkeit 502 g wiegt. Nach dem Hinzufügen des Wassers rührt man die 
Flüssigkeit nochmals um und füllt damit den zur Vornahme der Spindelung bestimmten Glas- 
cylinder soweit, daß die Flüssigkeit durch das Einsenken der Brixschen Spindel nicht ganz bis zum 
oberen Rande steigt. Der Cylinder muß senkrecht aufgestellt werden, so daß die Spindel frei in 
der Flüssigkeit schwimmen kann, ohne seine Wandung zu berühren. Man senkt die Spindel langsam 
in die Flüssigkeit ein und achtet dabei darauf, daß derjenige Theil des Instruments nicht benetzt 
wird, welcher außerhalb der Flüssigkeit verbleibt, nachdem es frei schwimmend zur Ruhe gekommen 
ist. Ist letzteres geschehen, so liest man an der Spindel den Saccharometergrad an derjenigen 
Linie ab, in welcher der Flüssigkeitsspiegel die Spindel schneidet. 
Die an der Spindel abgelesenen Grade gelten nur für die Normaltemperatur von 17),,0 C. 
Besitzt die Flüssigkeit nicht zufällig die Normaltemperatur, so müssen die abgelesenen Grade, nachdem 
die wirkliche Temperatur an dem am Bauche der Spindel angebrachten Thermometer ermittelt 
worden ist, nach Maßgabe der folgenden Tabelle berichtigt werden: 
Tabelle für die Berichtigung der Grade Brix bei einer von der Normaltemperatur (17,50 C.) 
abweichenden Temperatur. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Bei einer · und bei — 
I « 
TEMPMTUVLH 30 35 40 60 60 10 5 
nach Celsius 1 1 
von Graden der Lösung 
sind von der Saccharometeranzeige abzuziehen: 
Grade. 
0 07½ 0, 0% 11 12 15 19 
55 0,59 0,66 O0,72 0,75 O,60 r8 0,1 0 4 
107 O, 89 O, a2 O45 O##s O,50 0,54 O, 58 O, 
11 0,34 0,36 0,8 0,41 E 0# O0,50 O,5# 
12 ½ O 1 O, 3 0,34 0,86 O#o 0,2 O 
13 0,24 0,26 0,27 O,28 O,29 0,z8 0,a6 0,39 
14° O 0,# O,22 0,2 O, 0,26 O,28 O,32 
150 O 16 Oé Onr □6 Or O19 0,1 0,5 
16 Oo O,11 0,12 0,12 E 0,14 O,16 Ois 
17° Oos 0,04 0,04 O, 0,04 0,06 0,o6 O/os 
  
  
  
  
  
  
 
	        
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