Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1900. (28)

4. Stärkeermit- 
telung. 
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schiedenen Höhen des Gefäßes, möglichst aus der Nähe der Oberfläche, der Mitte und des Bodens 
zu entnehmen und zu einer Probe zu vereinigen. 
Sollen auf ein Abfertigungspapier mehrerer Fässer abgefertigt werden, so kann für diejenigen 
vollständig gefüllten und gleichartigen Fässer, welche im Brutlogewicht um nicht mehr als ein Zehntel 
des Bruttogewichts des kleinsten Fasses von einander abweichen, eine Durchschnittsprobe gebildet 
werden, wenn vorauszusetzen ist, daß die Stärke des Branntweins in den einzelnen Fässern nicht 
auffällig verschieden ist. In diesem Falle sind aus den einzelnen Fässern Proben in annähernd 
gleichen Raummengen zu entnehmen und zu einer Probe zu vereinigen. Als vollständig gefüllt 
ist ein Fatz nur anzusehen, wenn die Tiefe des leeren Raumes am Spunde nicht mehr als 
6 Centimeter beträgt. 
Die zu einer Probe vereinigten Einzelproben sind mit einander gründlich zu vermischen. 
In der Regel hat die Probenentnahme bei jeder weiteren Abfertigung, deren Ergebniß mit 
demjenigen der Vorabfertigung zu zuenwleh ist, in derselben Weise zu erfolgen, in der sie bei der 
Verabfertigung stattgefunden hat. 
Die zum Entnehmen oder Ueberfüllen der Proben bestimmten Gefäße müssen gründlich ge- 
reinigt sein und sind vor ihrer Benutzung entweder sorgfältig auszutrocknen oder mit Branntwein 
auszuspülen. 
8. 11. 
Mit der gemäß 8. 10 entnommenen Probe ist ein Standglas soweit zu füllen, daß nach dem 
Eintauchen des Alloholometers der Flüssigkeitsspiegel noch mehrere Centimeter unterhalb des Gefäß- 
randes steht. Das Standglas soll möglichst schlierenfrei, durchsichtig und oben glatt abgeschnitten 
sein und bei durchgehend gleicher Weite einen Durchmesser haben, der mindestens zweimal so groß 
ist als der größte Durchmesser des Alkoholometers. 
Nach kräftigem Durchschütteln der Probe im Standglas ist dieses auf wagerechter Fläche 
fest aufzustellen. Hierauf ist das Alkoholometer, welches sich in völlig reinem Zustande befinden 
muß, oben an der Kuppe der Spindel anzufassen und langsam in den Branntwein einzusenken. 
Nachdem die Quecksilbersäule im Thermometer in Ruhe gekommen, ist die Angabe des Alko- 
holometers an derjenigen Linie abzulesen, in welcher der Flüssigkeitsspiegel die Spindel schneidet. 
Die Ermittelung dieser Schnittlinie ist dadurch erschwert, daß um die Spindel ein kleiner, die 
Schnittlinie verdeckender Flüssigkeitswulst sich bildet, wie solcher in der nachstehenden Abbildung 1 
   
    
      
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etwas vergrößert angedeutet ist. Um die Schnittlinie zu erkennen, ist das Auge in eine Stellung 
dicht unterhalb des Flüssigkeitsspiegels zu bringen; man erblickt dann an der Stelle, über welcher 
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