Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Siebenunddreißigster Jahrgang. 1909. (37)

Zu 1. 
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Stabilitätsprüfung bei 145. Je 0,1 g trockener Nitrozellulose (von höchstens 0, Pro- 
zent Feuchtigkeitsgehalt) werden in kleine Sosnhöschchen von 10 mm Weite und etwa 1 ccm 
Inhalt eingefüllt. Die Fläschchen werden mit Stanniol abgeschlossen und in dem nachstehend 
beschriebenen Apparat auf 145° C erhitzt. Genügend gereinigte Nitrozellulose muß das Er- 
hitzen 5 Minuten lang aushalten, ohne zu verpuffen. 
Die Versuchsanordnung ist folgende: 
Ein zylindrisches Kupferbad von 10 cm Durchmesser und 8 cm Höhe, dessen Deckel mit 
5 Offnungen versehen ist, wird mit Maschinenöl gefüllt. Eine Offnung des Deckels dient zum 
Einsetzen des Thermometers, die übrigen 4 Offnungen nehmen kupferne Einsatzröhren auf, die 
mit Korkstopfen eingesetzt werden. Die Röhren müssen einen Innendurchmesser von 13 mm 
haben und 4 cm tief in das Ol eintauchen. Der Boden der Röhren muß mit einer dünnen 
Albestschicht belegt sein. 
Nachdem das Bad auf 145° gewärmt ist, werden die mit Nitrozellulose gefüllten 
Fläschchen in die Kupferröhren eingebracht. Sodann wird festgestellt, ob und wann bei 
4 Proben innerhalb 5 Minuten Verpuffung erfolgt. 
V. Chlorst= uud Perchloratsprengstosse. 
Als Vergleichssprengstoff für die Chlorat- und Perchloratsprengstoffe der Gruppe 2 dient 
Cheddit') von folgender Zusammensetung: 
Kaliumchloat 7990 Prozent, 
Nitronaphthalin ..... 10 , 
Dtmtkotoluol......... 15 o 
izinusöb .. 
Als Vergleichssprengstoff für die ehlorat. und Perchloratsprengstoffe der Gruppe 3 dient 
Silesia 1 #) von folgender Zusammensetung: 
Kaliumchlorat . 8850 Prozent, 
Kolophonin 150 
Die Prüfung muß sich erstrecken auf. 
1. Chemische Analyse, besonders Feststellung der gleichmäßigen Zusammensetzung, 
2. Berhalten gegenbe Lackmuspapier, 
bei Warmlagerung, 
bei Lagerung in sruchter und trockener Luft, 
- bei längerem Rütteln (Entmischbarkeit), 
- bei Zũndung, 
gegen mechanische Einwirkung. 
Feonset 
Zu. 2 Verhalten gegenüber Lackmuspapier. 
Zu 3. 
Zu 4. 
Wie unter La) der Vorschriften für A iaksalpetersprengstoffe. Cheddit und Silesia # 
reagieren nicht sauer. 
Lagerung der Sprengstoffe bei 75° C. 
Wie unter 3 der Prüfungsvorschriften für A iaksalpetersprengstoffe. Cheddit und 
Silesia 1 verändern sich nicht wesentlich. 
Lagerung der Sprengstoffe abwechselnd in feuchter und in trockener Luft. 
Zwei Proben von je 100 g werden abwechselnd 48 Stunden feucht (unter Blasqloche 
mit Wasser) und dann 48 Stunden in trockener Luft (im Crsikkator) gelagert. Dieses Ver- 
fahren wird 2mal wiederholt. Hierauf werden Stoß. und Reibungsempfindlichkeit sowie Ver- 
halten gegen Flamme nach A. I. 5 und 6 geprüft. Cheddit und Silesia I bleiben unverändert. 
erstellung des Bergleichssprengstoffs werden das Nitronaphthalin, das Dinitrotoluol und das Rizinusöl 
im Basserbade“ 44 ammengeschmolzen, das trockene, sein gepulverte, chemisch reme Kaliumchlorat wird sodann in der 
Stchrue #ichmätzi durchgekneiet. Die Gleichmäßigkeit der Mischung wird an besonderen Proben durch chemische Ana- 
lyse festgestellt. 
*) Der Sprengstof wird hergestellt durch innige Mischung der fein gepulverten, gesiebten, trockenen Bestandteile.
	        
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