deutschen Suͤden und am Rhein ist das warme Abendessen
viel mehr im Gebrauch. Es ist keineswegs teurer als Brot,
Butter und Fleischbelag. Für die Hausfrau ist es zwar
mühsamer. Aber sie darf die Mühe im Kriege nicht scheuen.
Oas Haushalten im Kriege ist schwer und wird mit
der Oauer des Krieges schwerer werden. Im Frieden
war es der Stolz der Hausfrau, möglichst billig ge-
wirtschaftet zu haben. Solche Sparsamkeit gilt im
Kriege nichts. Die Mittel, an denen es gilt zu spa-
ren, sind nicht die Geldmittel der einzelnen,
sondern die Nahrungsmittel des Volkes. Mit
ihnen müssen die Frauen rechnen lernen.
Die Nahrungsmittel sind gewiß zum Teil teurer
geworden. Es ist unpatriotisch, und es ist gedankenlos,
darüber zu murren. Kriegszeiten sind immer auch teure
Jeiten gewesen. Der Krieg ist eine Jeit der Not und
der Prüfung. Ec ist gerecht, wenn die Daheimgeblie-
benen ebenso wie die Tapferen vor dem Feinde die
Schwere der geit täglich und stündlich fühlen. Solche
Not ist des Sieges Preis. Und es ist einem großen
und ftolzen Volke besser, wenn es im Kriege Entbeh--
rungen erträgt, als wenn es im Kriege besiegt wird.
Mit unseren Nahrungssorgen statten wir einen
Teil unseres Dankes ab an Deutschlands Helden,
die, den Tod vor Augen, vor dem Feinde stehen.
VIII. Der Wirtschaftssieg.
Wir werden siegen. Denn wir müssen siegen. Auch
im Wirtschaftskrieg. Freilich ist der wirtschaftliche Kampf
nicht weniger schwer als der Kampf der Waffen. Noch
niemals ist ein Volk so restlos mit Frauen und Kindern