Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Herausgegeben im Reichsamt des Innern. Einundvierzigster Jahrgang. 1913. (41)

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Zweifelsfällen anzusehen, wenn sie, 10 Minuten nach dem Vermischen der Flüssigkeiten auf ein ge- 
wogenes Papierfilter von 9 cm Durchmesser und 0,/45 bis 0,55 k Gewicht gebracht und ohne vorher- 
gehendes Auswaschen, auf einer Unterlage von Filtrierpapier eine Stunde bei einer Wärme von 50 bis 
70 Grad getrocknet, nicht weniger als 25 mg wiegt. 
3. Verhalten gegen Neßlers Reagens. Werden zu 10 cem derselben Pyridinbasenlösung 
(vergl. Ziffer 2) bis zu 5 cem Neßlersches Reagens zugesetzt, so soll ein weißer Niederschlag entstehen. 
4. Siedepunkt. 100 cem Pyridinbasen werden bei einer Wärme von 15 Grad mit einer 
Pipette abgemessen und in einen Kupferkolben mit kurzem Halse von 180 bis 200 cem Raumgehalt 
gebracht. Der Kolben wird auf eine Afbestplatte mit kreisförmigem Ausschnitt gestellt. Auf diesen 
Kolben wird ein mit einer Kugel versehenes Siederohr von den in der nachstehenden Abbildung an- 
gegebenen Abmessungen aufgesetzt, dessen seitliches Ansatzrohr mit einem Liebigschen Kühler verbunden 
wird, der eine mindestens 40 cm lange Wasserhülle besitzt. 
Das andere Ende des Kühlers trägt einen Vorstoß, dessen 
verjüngtes Ende zur Vorlage führt. Als solche dient ein 
möglichst enger, verschließbarer Glaszylinder von 100 cem 
Raumgehalt mit einer Teilung in halbe Kubikzentimeter. 
Durch die obere Offnung des Siederohrs wird ein Thermo- 
meter so eingeführt, daß sein Quecksilbergefäß die Mitte der 
Kugel einnimmt. Da sich der ganze Quecksilberfaden des 
Thermometers auch bei dem höchsten bei der Destillation zu 
erreichenden Wärmegrade stets noch innerhalb des Siede- 
rohrs befinden soll, so ist erforderlichenfalls ein abgekürztes 
Thermometer zu benutzen. 
Die Destillation wird so geleitet, daß in der Minute 
etwa 5 cem Destillat übergehen. Sobald der Quecksfilber- 
faden des Thermometers bis auf 140 Grad gestiegen ist, 
wird die Flamme ausgelöscht. Hierauf wartet man, bis 
keine Flüssigkeit mehr abtropft. Alsdann wird weiter 
destilliert, bis der Quecksilberfaden des Thermometers bis 
auf 160 Grad gestiegen ist, und wieder gewartet, bis keine 
Flüssigkeit mehr abtropft. 
Es sollen bis 140 Grad mindestens 50 cem 
und bis 160 Grad mindestens 90 cem übergegangen sein. 
In Zweifelsfällen ist die Menge des Destillats bei einer 
Wärme von 15 Grad zu messen. 
5. Mischbarkeit mit Wasser. Werden 50 cem Pyridinbasen mit 100 ccm Wasser ver- 
mischt, so soll eine klare oder doch nur so schwach opalisierende Mischung (ohne Schichtenbildung) 
entstehen, daß nach Ablauf von 5 Minuten und vor Ablauf von 10 Minuten nach der Vermischung 
Schwabacher Druckschrift durch eine Schicht von 15 cm Höhe noch zu lesen ist. Diese Prüfung ist 
unter Verwendung einer der zur Bestimmung der Farbe der Pyridinbasen unter 1 beschriebenen Glas- 
röhren im zerstreuten Tageslichte vorzunehmen. Das gefüllte Rohr ist nicht unmittelbar auf die Schrift 
aufzusetzen, sondern senkrecht etwas darüber zu halten, damit genügend Licht auf die Schrift fällt. 
  
  
  
  
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6. Wassergehalt. 20 cem Pyridinbasen und 20 cem Natronlauge von 1/10 Dichte werden 
mittels einer Pipette in einen in Fünftel Kubikzentimeter geteilten, mit eingeschliffenem Glasstopfen 
versehenen Standzylinder gebracht und durchgeschüttelt. Nach dem Absetzen soll die entstehende obere 
Schicht mindestens 18,, cem betragen. In Zweifelsfällen ist das Gemisch vor dem Ablesen auf 
15 Grad abzukühlen. 
7. Titration. 10 cem Pyridinbasen werden in einen Kolben von 100 cem Raumgehalt, 
der etwa zur Hälfte bis drei Viertel mit Wasser gefüllt ist, gegeben. Die Mischung wird umgeschwenkt, 
mit Wasser bis zur Marke aufgefüllt und gut durchgeschüttelt. Von dieser Mischung werden alsd#ann
	        
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