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4. Besondere Einrichtungen: Einarmigenschulen in München, Würzburg, Nürnberg.
Erblindete werden von Lehrkräften der Königlichen Landesblindenanstalt unterrichtet. Für Ertaubte
oder im Gehör schwer Geschädigte bestehen Absehkurse durch staatliche Fachlehrer.
Unterricht in Volksschulfächern, in Buchführung, Zeichnen und Rurzschrift ist in den meisten
größeren Orten eingerichtet. Lazarettschulen (Berufsvorschulen i in Lazaretten) bestehen in Nürnberg, Würz-
burg, Bad Kissingen, Schweinfurt, Kaiserslautern für die verschiedenen Gewerbe, namentlich Mechanik,
Holzbearbeitung, Schneiderei, Schusterei und Landwirtschaft, in Ludwigshafen für die Metall= und die
chemische Industrie, in Neustadt a. H. für Landwirtschaft, Weinbau und Rellereibetrieb; weitere
werden eingerichtet in München für eine größere Zahl von Berufen. In Haar und Eglfing für Land-
wirtschaft. Berufslehrgänge werden weiter gebildet bei der Landesgewerbeanstalt Nürnberg, dem
pfälzischen Gewerbemuseum in Raiserslautern, dem Gewerbeförderungeinstitut der Handwerkskammer
München, dann in verschiedenen Fachschulen.
5. Schriftverkehr zweckäßig mit den „Kreistellen für Rriegsinvalidenfürsorge bei der
Regienung n nunn . ..
Sachsen.
1. Träger der sozialen Kriegsinvalidenfürsorge ist die Stiftung „Heimatdank" in
Dresden mit den ihr angeschlossenen Vereinen „Heimatdank“. Vorstand der Stiftung ist der Minister
des Innern.
Der Landesausschuß für Krüppelfürsorge, welcher von Anfang an sich der sozialen Fürsorge
für die eigentlichen Kriegskrüppel angenommen hatte, setzt diese Tätigkeit unter Eingliederung in die
Organisation des Heimatdank fort; er hat in Laubegast bei Dresden eine Einarmigenschule ins
Leben gerufen.
2. Geschäftsstelle: „Landesrat der Stiftung Heimatdank“, Dresden, Ministerium des Innern.
Württemberg.
1. Träger der sozialen Kriegsinvalidenfürsorge ist der „Württembergische Landes-
ausschuß für Kriegsinvalidenfürsorge“ in Stuttgart, unter dem Vorsitz des Staatsministers des Innern,
zusammengesetzt aus Vertretern der Staats= und der Militärverwaltung, der Arzteschaft, der Landes-
versicherungsanstalt, der Berufsgenossenschaften, der Zentralleitung für Wohltätigfeit in Württemberg,
des Roten Kreuzes, der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverhände, von Handel und Industrie usw.,
gegliedert in 5 Abteilungen: Verwaltungsabteilung, Abteilung für Berufsberatung, Abteilung für
Berufsbildung, Abteilung für Stellenvermittelung, Abteilung für Aufklärung und Werbetätigkeit.
2. Geschäftsstelle: Stuttgart, Falkertstr. 29.
3. Ortliche Stellen: Bezirksausschüsse für die Oberamtsbezirke, Ortsausschüsse für die
Gemeinden (für kleinere Gemeinden Vertrauensmänner).
Am Sitze größerer Lazarette, z. B. Stuttgart, Biberach, Gmünd, Heilbronn, Reutlingen,
Tübingen, Ulm a. D., Beratungsstellen für Rriegsinvaliden.
4. Bes ondere Einrichtungen: Unterrichtskurse und Ubungswerkstätten in Stuttgart (in
der Paulinenhilfe, im Weimarspital, im Landesgewerbemuseum), Biberach, (zmünd, Göppingen, Heil-
bronn, Reutlingen, Tübingen, Ulm a. D.
Theoretische Kurse: Schreiben (auch Stenographie und Maschinenschreiben), Rechnen,
Kalkulieren, Buchführung, Geschäftsbriefe, Zeichnen.
Praktische Kurse für Schreiner und verwandte Verufe, Schlosser, Mechaniker, Bauhand-
werker, Maler, Landwirte.
Für Ertaubte: Kurse in der Tanbstummenanstalt Nürtingen.
Für Erblindete: Kurse im Blindenasyl Schw. Gmünd.