Full text: Der Leumund der Sachsen

Das Fürstenhaus. 77 
sondern ihn auch durch die Belehnung mit Thüringen 1247 
zu einem der mächtigsten Reichsfürsten machte. 
Doch hatte Heinrich auch um seiner Reichstreue willen zu 
leiden, insofern der Hapst Gregor IX. durch seinen Abge- 
sandten, den Archidiakonus Albert von Hassau, das Aleißner 
Domkapitel auffordern ließ, es möge den Markgrafen von 
Meißen zum Gehorsam gegen den Hapst (will sagen: zum 
Abfalle von der kaiserlichen Hartei) ermahnen, nötigenfalls 
mit dem Interdikte verfahren; allein bei der für den Mark- 
grafen sehr günstigen öffentlichen Stimmung konnte der Hapst 
nicht durchdringen. 
Seinen Beinamen Illustris („der Glänzende“) verdankt 
Heinrich dem Glanze, mit welchem er, seiner Macht und 
seinem Reichtume entsprechend, aufzutreten liebte. Auch der 
Uaiser, der doch selbst eine glänzende Hofhaltung liebte, ist 
durch die Oracht, mit welcher Heinrich auftreten konnte, in 
Erstaunen gesetzt worden. 
Albrecht dem Entarteten (1288— 1507) gebührt leider 
sein Tkame deswegen, weil er in geradezu unnatürlicher Weise 
die eignen Söhne Diezmann und Friedrich schädigte, welche 
ihren angestamnmten Besitz mit Wachdruck und gutem Erfolg, 
verteidigten, so z. B. in der Schlacht bei Lucka, den 51. Mai 
1507, welche bei einer Abhandlung über den Leumund der 
Sachsen darum nicht fehlen darf, weil sie sprichwörtlich ge- 
worden ist. Denn man sagte lange Seit in Erinnerung an die 
Tiederlage, welche hier die Truppen des Habsburgers Albrechts I. 
durch die Teißner erlitten: „Es mag ihm glucken (glücken), wie 
den Schwaben bei Lucken“.
	        
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