Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

94 Tanz. 
Tanz. 
1. Nach jedem Tanze stellten sich die Burschen vor die 
Musik und sangen: 
Spielt auf, ihr Musikanten, 
Ich zahl euch brav aus. 
Ich geb euch den Beutel, 
Das Geld nehm' ich rraus. 
Dann — nach jedem Tanz! — wurde den Mädchen von 
ihrem jeweiligen Tänzer Bier geschänkt. — 
Der beim ersten Tanze zuerst eine Tänzerin aufforderte, 
trat mit ihr an und hieß der Vorreihn'’. Er sagte zu 
einem andern: Du tanzt mir nach'. Dieser mußte beim 
nächsten Tanze den Vorreihn machen. 
2. Lieder, die auf dem Tanzboden gesungen wurden: 
1. Mei Schatz is e Schmidt 
Und gebrannt is er nit. 
Ich will ihn lassen brennen, 
Daß ihn alle Leute kennen. 
2. Wenn ich nur ke Mädel wär, 
Da paßt' es mir fatal, 
Da ging' ich unters Militär 
Und würde Korporal. 
3. Es sind jetzt schlechte Zeiten, 
Der Beutel ist zu leer, 
Da thut man fahr'’n und reiten, 
Es thuts, es thuts, es thuts halt nimmermehr. 
Fragt nur die Musikanten; 
Die klagen jetzt gar sehr. 
Die Mannsen stehn wie Pflanzen, 
Es will halt keiner tanzen, 
Es thuts halt nimmermehr. 
(Pflugbeil IIa, Linda 1840.) 
 
	        
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