Aus der Kinderstube. 7
27. Ach du meine Giete!
Sagte Millerrieke.
Wenn de Russen gomm',
Wär' mer mitgenomm'
5 Un in Sack gesteckt
Un mit fortgeschleppt.
Wenn mer drinne sitzen,
Mach mer Zippelmitzen,
Wenn mer hausen stehn,
10 Sag mer danke scheen.
(Hordorff IV., Leipzig.)
Var.: Z. 1: Ach du liebe G. Z. 2: Sagte Nuttelfriede. Z. 5:
Wär mer in Winkler V. Z. 2: Müllersfriede Götz IV. Nur 1—6:
Winkler V., Nachod, Götz IV. — Ein anderer Schluß (Z. 7 u. 8):
Bis nach Rußland nein, «
Wo de Bären sein. (Dude V., Leipzig.)
28. Man fährt dem Kinde mit der Hand über das Gesicht, und zwar
vom Mund aufwärts über die Nase zur Stirn, und sagt:
So gehts nach Zwicke (Zwickau).
Man fährt denselben Weg abwärts mit den Worten:
Und so (widder) zurücke.
(W. Edelmann IV., Leipzig.)
29. Pietsch und Lehmann ging'n in' Laden:
For en Dreier Käsemaden'. «
"Käsemadengiebtesnich."(oder:hammernich)
Pietsch und Lehmann drückten sich.
(Apel IV., Leipzig.)
(Fingerspiel. Man legt beide Hände mit den inneren Flächen
aneinander, Fingerspitzen nach oben, und krümmt dann die Zeigefinger
zu wagerechter Lage. Sie stellen nun einen Ladentisch vor, die Daumen
zwei Käufer, Pietsch und Lehmann. Während man die beiden ersten
Zeilen spricht, bewegt man die Daumen. Dann läßt man aus dem
Hintergrund des Ladens den Kaufmann vorkommen, den kleinen Finger
einer Hand; diesen bewegt man und spricht die dritte Zeile. Beie
Zeile 4 versteckt man die Daumen unter die Zeigefinger.)