Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

30 Spott= und Neckreime. 
138. Auf dem Schärbelberge 
Singt ne schöne Lerche, 
Wenn mer oben stehn 
Könn' mer Möckern sehn. 
(Das wird vom Turm des Berges im Leipziger Rosenthal herunter- 
geschrien. Winkler V.) 
139. Meine Mutter hat gesagt: 
Nimm der kene Bauernmagd, 
Nimm der ene aus der Stadt, 
Die e paar 1000 Thaler hat. 
(Selle lb., Großpößna.) 
Var. Z. 4: Die e was in Sacke hat. Oberl. Dr. Beer. 
140. Meine Mutter hat gesagt: 
Sauer is nich sieße, 
Nimm der kene Bauerschfrau, 
Die hat dreck'ge Fieße, 
Nimm der ene aus der Stadt, 
Die gewichste Stiebeln hat. 
Aus der Stadt da mag ich kene, 
Die hamm alle krumme Bene, 
Die sinn alle liederlich, 
Lass'n de Arbeit hinter sich. 
(Batereau IV., Plagwitz.) 
141. Weißt de (od. wẽßte), wo ich wohne? 
In der Kaffeebohne. 
Weißt de, wo ich sitze? 
In der Zippelmitze. (Reuß IV., Leipzig.) 
142. Weßte, was mer machen? 
Enne alte Frau zum Lachen, 
Enn alten Mann zum Weimft, 
Dann gehn mer widder heim. 
(Backmann IV., Leipzig.)
	        
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