Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

Vorwort. VII 
geglaubt, daß das Hervortreten des Herausgebers dem 
schlichten Charakter dieser Schülerschrift wenig anstehen würde, 
und ich durfte um so eher die litterarischen Nachweisungen 
unterlassen, als der Verein für Sächsische Volkskunde dereinst 
den gesamten Stoff zu wissenschaftlicher Bearbeitung an 
Kommissionen verteilen wird. 
Es bleibt mir nur noch die angenehme Pflicht, Herrn 
Professor Dr. Mogk und meinem Kollegen Herrn Dr. Beer 
für den wesentlichen Dienst, den sie mir mit der freundlichen 
Durchsicht des Manuskripts geleistet haben, meinen verbind— 
lichsten Dank auch an dieser Stelle auszusprechen. 
Möchte das Büchlein wohlwollende Beurteiler finden, 
und möchte es der alten Thomasschule neue Freunde ge— 
winnen zu der großen Zahl, die sie in Sachsen und darüber 
hinaus bereits zählt. Möchte es auch alle die bekehren, die 
von den Gymnasien noch immer das alte Vorurteil haben 
daß sie in ihren grauen Mauern nur totes Wissen bergen, 
daß die armen Jungen dort ein kreuzelendes Dasein führen, 
bis sie endlich aus der Haft erlöst werden und hinauswandern 
dürfen in Freiheit und Leben. Es steht im Gegenteil die 
Schule in enger Verbindung mit dem Leben, und dessen 
erquickender Frühlingshauch weht den Staub von den 
Bänken. 
Und endlich und vornehmlich wünsche ich, daß das 
Buch, wie gering es auch anzusehen ist, doch als ein nicht 
nutzloser Beitrag erachtet werde zu dem stolzen Bau, den 
der Verein für Sächsische Volkskunde zu errichten gedenkt. 
Leipzig, März 1898. 
Dr. Eskar DZähnhardk.
	        
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