Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Erstes Heft. (1)

Fastnacht. — 1. März. — 1. April. 79 
Jastnacht. 
Am Fastnachtdienstag gegen Abend geht der Nacht- 
wächter des Dorfes herum und bläst in jeden Hühnerstall 
mehrere Male, wofür er Geld oder Kuchen erhält. Es be- 
zweckt, daß die Hühner im Laufe des Jahres recht fleißig 
Eier legen. (Frauendorf IIIb) 
1. März. 
Wenn man am 1. März früh vor Sonnenaufgang eine 
Krähe schießt und diese in den Stall hängt, so schützt sie die 
Kühe vorm Behextwerden. (Pflugbeil lla., Linda 1840.) 
  
1. RKpril. 
Wer sich „in den April schicken“ läßt, dem ruft man 
Aprilnarr! zu oder die Spottreime: 
Angeführt, 
Mit Butter geschmiert, 
Mit Käse geleckt, 
Hat's gut geschmeckt. 
Oder: Angeführt, 
Mit Butter geschmiert, 
Nach Halle gebracht, 
Wird ausgelacht. 
(Götze IIIb. Fränkel 1V., Leipzig.) 
Die Sitte wird auch auf den 1. März und 1. Mai aus- 
gedehnt. Dann spottet man: Märzhämmel! und Meikätzchen! 
Es heißt auch: 
Heite is der erschte Mai, 
Da führt mer'n Ochsen ins Hei. 
Und: Heite is der erschte April, 
Da führt mer'n Ochsen, wo m'r hin will. 
(H. Zenker V., Greifenhain b. Frohburg.) 
 
	        
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