Full text: Bismarcks Erbe.

Der Hauptanstoß ging von der äußersten Rechten 
aus, geführt von dem Hofprediger Stöcker und 
dem Chefredakteur der Kreuz-Zeitung, Freiherrn 
v. Hammerstein. „Das Gold altpreußisch-konser- 
vativer Prinzipien solle keine Legierung erfahren 
mit unedlem Metall aus der Schatzkammer des 
Liberalismus," verkündete die Kreuzzeitung und 
griff immer von neuem das Kartell an, weil es 
die Politik in liberale Bahnen führe. Im Ab- 
geordnetenhause arbeiteten die Konservativen ein 
Gesetz über die Aufhebung des Schulgeldes in den 
Volksschulen um, in Gemeinschaft mit dem Zen- 
trum, so daß selbst das Herrenhaus sich dagegen 
auflehnte und die Vorlage wieder im Sinne der 
Regierung und der Mittelparteien zurückrevidierte. 
Als geheimes Haupt der konservativen Fronde 
gegen den Reichskanzler galt der Chef des Großen 
Generalstabes, der Nachfolger Moltkes, General 
Graf Waldersee, — man weiß nicht, wie weit 
mit Recht. Sicher bezeugt ist nur durch spätere 
Enthüllungen, daß Stöcker und Hammerstein an 
Bismarcks Sturz arbeiteten. 
Aber wenn die Konservativen, wenigstens zum 
Teil, wieder unzufrieden waren mit Bismarck 
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