Full text: Bismarcks Erbe.

Tage darauf (12. März) die „Norddeutsche Allg. 
Zeitung“ einen Artikel, die Vorstellung, daß die 
Konservativen sich niemals mit dem Zentrum ver— 
ständigen könnten, beweise nur, daß der Freisinn 
nicht den Mut besitze, der Wahrheit ins Auge zu 
sehen, und eine Berechnung aufmachte, daß auf 
diese Weise eine Majorität zu erzielen sei. 
Die Konservativen aber oder wenigstens ihre 
Führer wollten damals von diesem Bündnis nichts 
wissen und protestierten dagegen. Einige Zeit später 
saß einmal Windthorst mit dem Führer der Kon- 
servativen im Abgeordnetenhause v. Rauchhaupt 
und einem anderen Abgeordneten im Foyer zu- 
sammen, als Rauchhaupt zu Windthorst sagte: 
„Ein mal bin ich doch klüger gewesen als Euer 
Exzellenz, ich bin auch zu Bismarck berufen worden, 
aber ich wußte schon, daß es mit ihm zu Ende sei, 
und bin nicht hingegangen.“ 
In Ländern mit parlamentarischer Verfassung 
ist es ein natürlicher und selbstverständlicher Vor 
gang, daß ein Minister, der die Majorität der Volks- 
vertretung gegen sich hat, den Abschied nimmt. 
In Deutschland schenkte man diesem Zusammen 
hang zwischen dem Ergebnis der Wahlen vom 
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