Full text: Bismarcks Erbe.

20. Februar und dem Rücktritt des Kanzlers vom 
20. März kaum irgendwelche Beachtung und 
fragte und sinnierte über nichts als über sein Ver- 
hältnis zu dem vor zwei Jahren auf den Thron 
gekommenen neuen Herrscher. 
Anmerkung. 
Indem ich diese Blätter in die Druckerei senden 
will, geht mir ein Artikel von Friedr. Thimme 
aus den „Süddeutschen Monatsheften“ (April) „Der 
Fall des Sozialistengesetzes und Bismarcks Staats- 
streichplan“ und der 3. Band des Werkes „Fürst Bis- 
marck 1890—1898“ von Hermann Hofmann zu, die 
den Bismarckschen Staatsstreichplan wieder in das 
Reich der Fabeln zu verweisen suchen. Die Be- 
weisführung ist jedoch völlig verunglückt. 
Beide berufen sich darauf, daß Bismarck selber 
den angeblichen Plan später abgeleugnet habe, und 
Thimme im besonderen bringt einen bisher un- 
bekannten Brief an den Abgeordneten von Kardorff 
bei, worin in den stärksten Ausdrücken die Verant- 
wortung für das Scheitern des Sozialistengesetzes ab- 
gelehnt und auf Helldorff geschoben wird. Da jedoch 
Bismarck in ähnlicher Weise die Verantwortung für 
den Kulturkampf auf andere hat abladen wollen und 
auch sonst mehrfach in dieser Weise bei später als 
falsch erkannten Maßregeln andere vorzuschieben ge- 
sucht hat, so muß der kritische Historiker hier eine 
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