Aufsehen erregt und unsere Beziehungen zu mancher
der auswärtigen Mächte (Rußland?) wesentlich
erschwert. Für diese Niederlage bedarf ich einer
glänzenden Genugtuung, wie sie mir nur eine
starke Majorität des preußischen Abgeordneten-
hauses zu verschaffen vermag, und diese starke
Mojorität kann ich ohne Beihilfe der National-
liberalen nicht haben.“
Das Vorgehen Bismarcks gegen die Polen im
Jahre 1886 ist hiernach zunächst einzureihen in die
Gesamtsituation des damaligen parlamentarischen
Kampfes, wo die feindliche Reichstagsmajorität
dem Kanzler einen Stich nach dem anderen ver-
setzte und er in der Aufnahme des Polenkampfes
einen günstigen Boden fand, national-deutsche
Empfindungen anzurufen und im Abgeordneten-
hause die Stütze zu finden, die ihm der Reichstag
versagte. Die letzte Wurzel ist aber in der aus-
wärtigen Politik zu finden. Bismarck war keines-
wegs, wie auch schon die obigen Äußerungen
zeigen, ein prinzipieller Polenfeind. Niemals hat
er etwa argumentiert: das Deutsche Reich ist deutsch
und nicht polnisch, und deshalb müssen wir sehen,
diesen Fremdkörper möglichst auszumerzen oder ihn
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