Full text: Bismarcks Erbe.

der ursprünglichen Höflichkeit trat absichtliche 
Brüskierung und Herausforderung, wie z. B. 
daß er auf seinen Platz am Regierungstisch trat, 
indem er eine große Rauchwolke von der Zigarre, 
die er in dem hinterliegenden Ministerzimmer 
geraucht hatte, vor sich herblies. Wer waren 
die Männer, denen er bald in dieser spöttischen 
Weise seine Mißachtung kundgab, bald mit den 
schärfsten, auch persönlich verletzenden Worten, 
feindselig entgegentrat? Es waren die Twesten, 
Forckenbeck, Gneist, Sybel, Unruh, Simson, 
dieselben, von denen er wußte und ersehnte, 
daß sie einmal seine Freunde und Bundesge- 
nossen werden sollten. Er hatte es ihnen ja 
schon kundgetan — weshalb diese Veränderung 
des Tons? Weil er wußte, daß er zunächst mit 
ihnen doch noch nichts machen könnte, sich aber 
auf der anderen Seite um so mehr sicherte. Welche 
innere Sicherheit, welch ein Glaube an seinen 
Erfolg gehörte dazu, in dieser Art sozusagen mit 
den Menschen zu spielen und darauf zu vertrauen, 
daß sie sich unter den Ereignissen, wie er sie herbei- 
zuführen dachte, wandeln würden! 
Nicht bloß in Preußen, auch im übrigen Deutsch- 
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