seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren,
die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die
geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen. Wir
nehmen sie an, in der Hoffnung, daß es dem deut-
schen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner
heißen und opfermütigen Kämpfe in dauerndem
Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen,
welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten
entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe
Frankreichs gewähren. Uns aber und unseren
Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott ver-
leihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu
sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern
an den Gütern und Gaben des Friedens auf
dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und
Gesittung.“
Alle die zwanzig Jahre, die es Bismarck noch
vergönnt war, am Steuerruder des Staates zu
sitzen, hat er im Sinne dieser Worte seines Amtes
gewaltet. Deutschland war nach seinem Ausdruck
„saturiert“; nach keiner Richtung bedurfte es einer
Erweiterung. Jedem Gedanken, einmal fremd-
sprachiges Gebiet für Deutschland zu erwerben,
war er nicht nur abhold, sondern direkt feindlich,
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