Interesse entsprechen würde“; und (am 5. Juni 1889)
dem Missionsinspektor Fabri: „Was die koloniale
Frage im allgemeinen betrifft, so ist zu bedauern,
daß dieselbe in Deutschland von Hause aus als
Parteisache aufgefaßt wurde, und daß im Reichstag
Geldbewilligungen für koloniale Zwecke immer noch
widerstrebend und mehr aus Gefälligkeit für die
Regierung oder unter Bedingungen eine Mehrheit
finden. Die Kaiserliche Regierung kann über ihr
ursprüngliches Programm bei Unterstützung über-
seeischer Unternehmungen nicht aus eigenem An-
triebe hinausgehen und kann nicht die Verantwor-
tung für Einrichtung und Bezahlung eigener Ver-
waltungen mit einem größeren Beamtenpersonal
und einer Militärtruppe übernehmen, solange die
Stimmung im Reichstage ihr nicht helfend und
treibend zur Seite steht und solange nicht die
nationale Bedeutung überseeischer Kolonien all-
seitig ausreichend gewürdigt wird und durch
Kapital und kaufmännischen Unternehmungsgeist
...Förderung findet.“
Die mangelnde Triebkraft in der Volksvertre-
tung erzeugte doppelte Vorsicht dem Auslande
gegenüber.
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