man dagegen ein, daß ein solches Arbeiten und
Ernten auf fremdem Gebiet doch immer von dem
guten Willen der Fremden abhängig sei und eines
Tages abgeschnitten werden könne, so schlug auch
das nicht eigentlich durch, denn im Verhältnis zum
überseeischen deutschen Gesamthandel konnte der
Handel der eigenen deutschen Kolonien immer nur
einen sehr geringfügigen Satz ausmachen.
Im Jahre 1913 belief sich die gesamte Einfuhr
in Deutschland aus seinen Schutzgebieten auf
53 Millionen Mark, während die Gesamteinfuhr
10,8 Milliarden Mark betrug; von der Gesamt-
ausfuhr von 10,1 Milliarden Mark nahmen unsere
Kolonien nicht mehr als 57 Millionen bei sich auf.
Aus der Fremde führten wir Olfrüchte für 300
Millionen ein, aus dem eigenen Machtbereich für
7 Millionen, ähnlich bei den anderen Rohstoffen:
Kautschuk, Kakao, Baumwolle, Schafwolle, Hanf,
Kupfer. Das ist wirtschaftlich nicht schlecht vom
Gesichspunkt der Kolonien aus, wenn man be-
denkt, wie kurze Zeit sie erst nach Sammlung der
nötigen Erfahrung und Überwindung der Kinder-
krankheiten ernstlich im Betrieb sind; vom Gesichts-
punkt des deutschen Wirtschaftslebens aus kommt
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