ihre Zugehörigkeit zur Nation abhanden kommen
zu lassen, bloß weil sie so lange keine Formel
finden konnte, nach der diese Deutschen ihren
nationalen Verpflichtungen genügen sollten? War
es nicht für den Deutschen eine Schande, die zum
Himmel schrie, daß sein endlich einig gewordenes
Vaterland es nicht mehr für der Mühe wert hielt,
sich um ihn zu kümmern, sobald er zehn Jahre
lang nach Verlassen der Heimat dem Heiligtum
konsularischen Aktenpapieres fernblieb?“ Aber
der Vorwurf für die Regierung wird gemildert,
weil die breitesten Schichten des Volkes in allen
Ständen und Klassen nicht anders dachten.
Wir finden Spuren, wie der Begründer des
Nationalstaates mit dem Scharfblick des staats-
männischen Genius die Tragweite der neuen
Gedanken erkannte und sie auch wieder sozusagen
vor sich selber verbarg, als er sich dem Vorgehen
nicht mehr entziehen konnte.
Noch im Jahre 1881 äußerte er zu einem Ab-
geordneten: „Solange ich Reichskanzler bin, trei-
ben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine
Flotte, die nicht fahren kann; und wir dürfen keine
verwundbaren Punkte in anderen Weltteilen
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