gewohnten Trott zu Hause seinen Weg läuft.
Das Sprichwort „Bleibe im Lande und nähre
dich redlich“, ist ebenso philisterhaft wie es brav
ist. Der Blick weitet sich auf der See und
der Wille stählt sich. Der Uberseedeutsche ist
ein anderer Deutscher als der Heimdeutsche,
und beide zusammen werden das größere und
höhere Deutschtum des 20. Jahrhunderts her-
vorbringen, die Vermehrung seiner ideellen
und materiellen Kraftfülle und Lebensbetätigung
(Rohrbach).
Wir haben eine derartige Ergänzung des heim-
deutschen Volkstums um so dringender nötig, als
unsere Entwicklung auf eine immer stärkere Sozia-
lisierung unseres Wirtschaftslebens hinweist. Alle
Erfahrungen des Krieges dienen dazu, die schon
längst vorhandene Tendenz mit einem Riesendruck
zu verstärken, und man darf das, um dem Aus-
wachsen des Kapitalismus zum Mammonismus
entgegenzuwirken, nur gern und freudig will-
kommen heißen. Aber diese Entwicklung hat auch
eine Schattenseite, vor der wir die Augen nicht
verschließen dürfen. Die Sozialisierung des Wirt-
schaftslebens oder der Staatssozialismus, wie man
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