dieser Auffassung nicht entschieden genug wider-
sprechen. Kein Satz aus dem Nachlaß Bismarcks
steht höher als die Verwerfung des Präventiv-
krieges, und nichts ist mehr zu preisen, als daß wir
diesem seinem Gesetze treu geblieben sind. Ihm
verdanken wir nicht bloß das gute Gewissen, mit
dem wir jetzt in den Kampf gegangen sind, sondern
auch die überwältigende Erscheinung der Einmütig-
keit unseres Volkes, wie unsere zweitausendjährige
Geschichte sie noch niemals aufzuweisen vermocht hat.
Hinausgegangen aber ist unsere Epoche über
Bismarck vermöge unseres Übergangs von der
Kontinental= zur Weltpolitik. Sie hat sich damit von
Bismarck entfernt, hat sie sich aber damit auch in
Widerspruch zu ihm gesetzt? Das deutsche Volk wird
heute einmütig antworten: es ist kein Widerspruch,
es ist die Erfüllung. Ein Widerspruch wäre erst da,
wenn man den nationalen Boden seiner Politik
aufgeben, wenn man aus Deutschland einen Na-
tionalitätenstaat machen oder in irgendeiner Form
eine deutsche Welthegemonie anstreben wollte.
Das ist es, wovor er stets gewarnt, was er immer
wieder abgelehnt hat. So schon bei der Kaiser-
proklamation in Versailles. So in der großen
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