Ereignisse, die sich auf mehrere Tage verteilten,
in der Erinnerung vermischt haben. Da ziehen
sich leicht länger ausgesponnene Vorgänge, wo
mancherlei Punkte einzeln zu behandeln sind
und einer nach dem andern durchgekämpft wird,
zu einer dramatischen Szene zusammen. Das
Entscheidende, von beiden Seiten gleichmäßig Be-
zeugte ist, daß auch Bismarck dem Vorwurf, die
Feder des Diplomaten wolle wieder verderben,
was das Schwert des Soldaten gewonnen, nicht
entgangen ist. Man verspottete ihn als den
„Questenberg“ im Lager, zürnte über den „faulen“
oder gar „schmachvollen Frieden“, die Generale
spuckten vor ihm aus, um ihm ihre Verachtung
zu bezeigen, wie er selber später erzählt hat,
und er siegte endlich dennoch, indem der Erbe
der Krone auf seine Seite trat.“)
*) Aus der umfangreichen Literatur über den Nikols-
burger Frieden nenne ich den Aufsatz von W. Busch,
Histor. Zeitschr. Bd. 92 (1904). Wenn ich oben seinen
Feststellungen nicht genau gefolgt bin, so geschah es nicht,
weil ich sie verwerfe, sondern nur um der Kürze, der ge-
drängten Darstellung willen. Nur in einem wesentlichen
Punkte weiche ich wirklich ab. Busch meint, Roon und
Moltke könnten unmöglich zu den Widersachern Bismarcks
gehört haben. Aber hätte Bismarck wirklich so verzweifelt
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