Österreichs nicht wollten, die Katholiken, die in
Preußen den Protestantismus bekämpften, Reak-
tionäre, Demokraten, Altliberale und Aristokraten.
Das Verhältnis der katholischen Kirche zum Preu-
hischen Staat hat alle möglichen Wandlungen
durchgemacht: Feindseligkeit, gegenseitige Dul-
dung, Freundlichkeit, letztere namentlich unter
König Friedrich Wilhelm IV. Bismarck aber sah
es schon früh unter dem Gesichtspunkt der prinzi-
piellen Feindseligkeit. Schon als Bundestags-
gesandter in Frankfurt schrieb er an seinen Freund
Gerlach: „Ich betrachte diese ecclesia militans als
unzweifelhaften Feind, der Preußen bis auf die
Existenz selbst als ketzerischen Mißbrauch bekämpft“,
und in einem weiteren Brief (20. Januar 1854):
„Es ist nicht ein christliches Bekenninis, sondern
ein heuchlerischer, götzendienerischer Papismus,
voll Haß und Hinterlist, der hier im praktischen Le-
ben von den Kabinetten der Fürsten und ihrer
Minister bis in die bettfederigen Mysterien des
Ehestandes hinab einen unversöhnlichen, mit den
infamsten Waffen geführten Kampf gegen die
protestantischen Regierungen und besonders Preu-
ßen als die weltlichen Bollwerke des Evangeliums
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