Full text: Bismarcks Erbe.

zurück und nahm den Abschied. Von der äußersten 
Rechten ging man vor zu den gehässigsten persönlichen 
Angriffen gegen den Reichskanzler, und Ludwig 
v. Gerlach sprach gegen die Umwandlung des 
Zeughauses in eine Ruhmeshalle, weil man nicht 
in einer Zeit des Ruhmes, sondern der „nationalen 
Trauer und Buße“ lebe. 
Bismarck wurde dadurch nur noch mehr nach 
links gedrängt und wünschte, nachdem er die 
Nationalliberalen gewonnen, sich auch mit der Fort- 
schrittspartei auszusöhnen (1874). Mehrfach setzte 
er sich im Reichstag demonstrativ zu ihnen auf ihre 
Bänke und begann freundliche Unterhaltungen, 
besonders mit Franz Duncker. Er klagte über die 
Friktionen bei Hofe; das Reich müsse besser kon- 
solidiert werden; ohne sie sei eine verständige Mehr- 
heit nicht zu erzielen. Aber das Liebeswerben war 
umsonst. Der Abgeordnete Freiherr v. Hoverbeck 
warnte seine jüngeren Fraktionsgenossen ausdrück- 
lich, jemals etwas auf die Schmeichelreden des 
Meisters in jeder Verstellungskunst zu geben. 
Nichtsdestoweniger trat Bismarck im Jahre 1877 
noch näher an die Liberalen heran und bot Bennig- 
sen einen Sitz im Ministerium an. Aber sofort zeigte 
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