fügen drohte, und dafür ließen sich nicht nur die
Industriellen auf Grund der Gegenleistung, sondern
auch die Menge der Nichtinteressierten gewinnen*).
Hier ergab sich auch die Möglichkeit eines prak-
tischen Zusammenwirkens und damit eine Annähe--
rung an das Zentrum, das seine Wählermassen
bei weitem zum größten Teile in agrarischen Kreisen
hat. Der Zufall wollte, daß eben um diese Zeit
(8. Februar 1878) Pius IX. starb, und sein Nach-
folger, Leo Xlll. sofort bemerkbar machte, daß er
bereit sei, über die Beilegung des Kulturkampfs
in Deutschland mit sich verhandeln zu lassen.
Langsam, langsam unter fortwährendem Drängen,
Kämpfen, Zanken und Feilschen gingen die Ver-
*) In den Jahren 1851 bis 1880 war der Durchschnitt
des Weizenpreises 209,6 für die Tonne. Dieser Preis ist
trotz der Zölle nur 1891 (mit 224.2) und 1909 (mit 233,09)
überschritten worden; im Jahre 1913 war der Jahresdurch-
schnittspreis 199; im Juli 1914 209. Der Roggen kostete
im Durchschnitt 1851 bis 1880 163,7, hat diesen Durchschnitt
bis 1909 sechsmal überschritten, ist aber auch 1896 trotz Zoll
bis auf 118,8 gesunken. 1913 betrug der Jahresdurchschnitts-
preis 164,3; 1914 im Juli 174. Der Konsum von Roggen
ist seit 1878 pro Kopf der Bevölkerung etwa derselbe ge-
blieben; gleichzeitig aber der Verbrauch von Weizen ganz
gewaltig gestiegen, die Gesamternährung durch Brotfrüchte
also ungeheuer verbessert.
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