Full text: Bismarcks Erbe.

ren und bedeutenderen Persönlichkeiten, schie- 
den aus und gründeten eine neue liberale Vereini- 
gung, und die nächsten Wahlen (1881) brachten 
der Fortschrittspartei auf Kosten der Konservativen 
und Freikonservativen einen so großen Stimmen- 
zuwachs, daß jetzt ohne das Zentrum überhaupt 
keine Majorität mehr zu beschaffen war. Auch die 
nächsten Wahlen (1884) änderten daran nur wenig, 
obgleich sie den Konservativen einigen Zuwachs 
verschafften. 
Bismarck war also 6 Jahre lang, von 1881 bis 
1887, darauf angewiesen, durch fortwährendes 
Paktieren mit dem Zentrum die Reichsmaschine, 
sozusagen, in Gang zu halten. Die Situation ist 
keineswegs etwa gleichzustellen seinem Paktieren 
mit den Nationalliberalen in dem Jahrzehnt von 
1866 bis 1876, denn so sehr auch hier das Zusam- 
menwirken auf Kompromiß und gegenseitiger Nach- 
giebigkeit beruhte, so entsprang es doch aus einer 
tiefen gemeinsamen Idee, der Herstellung eines 
Deutschen Reichs unter preußischer Führung. Das 
Zusammenwirken mit dem Zentrum aber war ein 
rein äußerliches, durch die parlamentarischen Macht- 
verhältnisse erzwungenes. Die Nationalliberalen 
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