Full text: Die deutsche Volkswirtschaft im Kriege.

22 
  
Werften waren in den ersten Kriegsmonaten noch verhältnismäßig 
gut beschäftigt; doch ist eine weitere Besserung der Lage im 
November, in dem schon vielfach mit verkürzter Arbeitszeit ge- 
arbeitet wurde, nicht eingetreten. 
Die Waggonfabriken sind, von den ersten Kriegsmonaten 
abgesehen, fast durchweg gut beschäftigt. Dabei war der Be- 
schäftigungsgrad im November höher als in den Vormonaten, 
und auch für das neue Jahr sind die Aussichten einstweilen 
außerordentlich günstige. 
Für die Automobilindustrie gehen die Berichte sehr ausein- 
ander. Einzelne Werke sind überreich beschäftigt, während es 
den anderen an einem normalen Arbeitsmaß gebricht. Demnach 
ist die Situation dieser Industrie jedenfalls nicht so günstig, daß 
eine ausreichende Beschäftigung für alle Unternehmungen mög- 
lich wäre. 
Ausgesprochen ungünstige Arbeitsbedingungen bestehen für 
alle Unternehmungen, welche Gegenstände des Luxus herstellen. 
Dies gilt unter anderen in erster Linie von den Klavier- 
fabriken. 
Die Lage der Elektrizitätsindustrie kann ebenfalls ziffern- 
mäßig nicht charakterisiert werden, da es an einer zusammen- 
fassenden Statistik ihrer Umsätze fehlt. Es steht aber außer Zweifel, 
daß sie zu denjenigen Produktionszweigen gehört, die unter dem 
Ausfall des überseeischen Exports besonders stark zu leiden haben. 
Andererseits bieten gerade die Elektrizitätswerke, wie aus zahl- 
reichen maßgeblichen Äußerungen zu entnehmen ist, ein gutes 
Beispiel für die Elastizität der industriellen Betriebe Deutschlands. 
Einer ganzen Reihe dieser sowie auch anderer Unternehmungen 
ist es gelungen, den verringerten Beschäftigungsgrad ihrer Betriebe 
durch die Aufnahme neuer Produktionszweige zu erhöhen, die 
aus dem eigentlichen Rahmen ihres Arbeitsgebietes in normalen 
Zeiten herausfallen, denen aber die Kriegskonjunktur besonders 
günstig ist. Hilfsabteilungen, wie beispielsweise die Tischlereien
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.