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Werften waren in den ersten Kriegsmonaten noch verhältnismäßig
gut beschäftigt; doch ist eine weitere Besserung der Lage im
November, in dem schon vielfach mit verkürzter Arbeitszeit ge-
arbeitet wurde, nicht eingetreten.
Die Waggonfabriken sind, von den ersten Kriegsmonaten
abgesehen, fast durchweg gut beschäftigt. Dabei war der Be-
schäftigungsgrad im November höher als in den Vormonaten,
und auch für das neue Jahr sind die Aussichten einstweilen
außerordentlich günstige.
Für die Automobilindustrie gehen die Berichte sehr ausein-
ander. Einzelne Werke sind überreich beschäftigt, während es
den anderen an einem normalen Arbeitsmaß gebricht. Demnach
ist die Situation dieser Industrie jedenfalls nicht so günstig, daß
eine ausreichende Beschäftigung für alle Unternehmungen mög-
lich wäre.
Ausgesprochen ungünstige Arbeitsbedingungen bestehen für
alle Unternehmungen, welche Gegenstände des Luxus herstellen.
Dies gilt unter anderen in erster Linie von den Klavier-
fabriken.
Die Lage der Elektrizitätsindustrie kann ebenfalls ziffern-
mäßig nicht charakterisiert werden, da es an einer zusammen-
fassenden Statistik ihrer Umsätze fehlt. Es steht aber außer Zweifel,
daß sie zu denjenigen Produktionszweigen gehört, die unter dem
Ausfall des überseeischen Exports besonders stark zu leiden haben.
Andererseits bieten gerade die Elektrizitätswerke, wie aus zahl-
reichen maßgeblichen Äußerungen zu entnehmen ist, ein gutes
Beispiel für die Elastizität der industriellen Betriebe Deutschlands.
Einer ganzen Reihe dieser sowie auch anderer Unternehmungen
ist es gelungen, den verringerten Beschäftigungsgrad ihrer Betriebe
durch die Aufnahme neuer Produktionszweige zu erhöhen, die
aus dem eigentlichen Rahmen ihres Arbeitsgebietes in normalen
Zeiten herausfallen, denen aber die Kriegskonjunktur besonders
günstig ist. Hilfsabteilungen, wie beispielsweise die Tischlereien