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tritt Sorghum hinzu, auch etwas Kola, vereinzelt Sesam. An vielen Stellen
wird Tabak, wenn auch nur in bescheidenem Maße, gepflanzt. Auch Gartenbau
kommt vor; in den Dörsern des Ambam-Bezirks wird Obst gebant.
Im Hochland von Dschang gelang es, wie übrigens auch an anderen Orten,
z. B. Ebolowa und Jaunde, einige neue Kulturen einzuführen, z. B. deutsche
Kartoffeln und schwarze Buschbohnen, ferner Futter= und Steckrüben, denen das
Klima zusagt; doch bedarf es einer gewissen Zeit, ehe der Eingeborene sich der-
artigen Neuerungen zugänglich zeigt. Weniger gut scheinen in der höheren Region
von Dschang Bataten und Mais zu gedeihen, deren Anbau zur Gewinnung von
Kraftfutter für Pferde und Rindvieh versucht wurde.
Die Technuik der Bodenbearbeitung durch Eingeborene ist noch primitiv;
die Eifenhacke herrscht noch fast überall vor. Da der Boden in den meisten
Teilen von Kamerun arm an mineralischen Nährstoffen ist, läßt sich unnnter-
brochener Anbanu selbst bei Fruchtwechsel nicht ohne Düngung durchführen; viel-
mehr müssen die Felder erst eine Brache durchmachen, ehe sie wieder in Kultur
genommen werden können.
Unter den wertvolleren Ausfuhrprodukten sind es die Olpalmfrüchte, deren
Kultivierung sich die Farbigen am ehesten geneigt zeigen. Um diese Neigung zu
fördern und auszunntzen, richtete das Gouvernement eine besondere Inspektion
für Olpalmkultur ein; einem Beamten wurde als Betätigungsfeld der Bereich der
Nordbahn zugewiesen, während ein anderer besonders die an der Mittelland-
bahn belegenen Bezirke bearbeitete.
Im Jahre 1911 waren die Witterungsverhältnisse im Schutzgebiet abnorm,
und sie gingen natürlich an den Pflanzungen nicht spurlos vorüber. Wie wenig
jedoch derartige vereinzelte Mißerfolge die im allgemeinen gesunde Entwicklung
dieser wichtigen Unternehmungen zu hemmen vermögen, geht daraus hervor, daß
aus den meisten Pflanzungsbezirken, auch aus Victoria, über Errichtung neuer
und Erweiterung älterer Pflanzungen berichtet wird.
Zu den am 1. Jannar 1911 vorhandenen 44 Betrieben traten im Laufe
der folgenden zwölf Monate acht neue. Weitere Anhaltspunkte für den Auf-
schwung des Pflanzungswesens mögen nachstehender Tabelle entnommen werden.
Es waren vorhanden: #
am 1. Januar 1911 am 1. Januar 1912
Gesamtfläche des Plantagenlandes 95 133 ha 99559 ha
„ des davon bebauten Landes 15124 „ 21796 „
Europäische Pflanzungsbeamtt 124 „ 147 „
Farbige Arbeier 10 415 „ 13272 „
Von der bebanuten Fläche entfielen auf:
am 1. Jannar 1911 am 1. Jannar 1912
Kakao ........... 9583 ha 10654 ha
Kickxia .. ......... 4190 „ 4220 „
Hevea ......... 2189« 2804«
Olpalmen............... 955 „ 1916 „
Bananen und Planten (Mehlbananen) 715 3 1797 „
Der Rest verteilte sich auf Kaffee, Cola vera, Manihot, Fieus, Kautschuk-
Lianen, Foureroya und Tabak.
Es muß jedoch betont werden, daß die Pflanzungsstatistik noch durchaus
lückenhaft ist; von einzelnen Pflanzungen sind nähere Angaben überhaupt nicht
zu erlangen, zum Teil schon, weil sie Mischkulturen besitzen und diese eine genaue
Berechnung des von den verschiedenen Arten eingenommenen Areals numöglich
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