Full text: Deutschland als Kolonialmacht.

180. αíα ν í í α π α ν αν νπ α π r áí π 
machen. In besonderem Maße gilt dies von den Olpalmbeständen und von den 
Bananen und Planten, deren in Wahrheit erheblich mehr vorhanden sind, als 
man nach der angeblich bebauten Fläche annehmen sollte. Selbst die hier folgen— 
den Stückzahlen können keinen Anspruch auf absolnte Richtigkeit erheben, mögen 
aber Platz finden, um das Gesamtbild der Entwicklung zu ergänzen. Es waren 
mindestens vorhanden: 
  
am 1. Januar 1911 am 1. Januar 1912 
Olpammen 175049 345824 
Eßbananen und Planten (Mehlbananen) 629552 1797050 
Von den 10 654 mit Kakao bepflanzten Hektaren waren 7024 ha ertrags- 
fähig. Die Anzahl der Bäume beläuft sich auf 6513910. Ohne Zweifel steht 
der Kakaokultur in Kamernn noch eine große Zukunft bevor. 
Die gleiche Voraussage dürfte fich für die Olpalmpflanzungen und viel- 
leicht auch für Tabak rechtfertigen. Die ersteren können namentlich seit Ein- 
führung der bereits erwähnten Aufbereitungsmaschinen mit einer lohnenderen 
Ausnutzung ihrer Erzeugnisse und gesteigertem Gewinn rechnen. Was die Aus- 
sichten für Tabak betrifft, so mag als gutes Zeichen gelten, daß einem hiesigen 
Pflanzer der von privater Seite unter Mitwirkung der Deutschen Kolonialgesell- 
schaft gestiftete Preis für das Mindestquantum von 100 Zentnern in deutschen 
Kolonien gezogenen Tabaks zufiel. Eine zweite große Pflanzung ist entstanden, 
weitere Unternehmungen find in Vorbereitung. 
Nur geringe Bedeutung kommt dagegen bisher dem Kamernner Kaffee zu. Da 
die Qualität den Export nicht lohnt, werden die geringen Pflanzungsbestände 
— im ganzen kaum 10000 Bäume auf 10 ha — nicht einmal regelmäßig ab- 
geerntet. Es besteht indessen die Absicht, demnächst eine größere Fläche mit 
Coffea robusta aus Java zu bestellen, der dem bisher in Kamernn gezogenen 
Liberia-Kaffee in Qualität überlegen ist und an Widerstandskraft gleichkommt. 
An größeren industriellen Unternehmungen ist eine Seifensiederei, ein Dampf- 
sägewerk, mehrere andere Sägewerke und fünf Fabriken zur Aufbereitung von 
Olfrüchten vorhanden. Kleinere gewerbliche Betriebe, wie Tischlereien, Ziegeleien 
und ähnliche werden von den Stationen zur Deckung ihrer Bedürfnisse gehalten. 
Im allgemeinen schreitet die industrielle Entwicklung des Landes langsamer vor- 
wärts als die landwirtschaftliche. 
Zur Klärung der Baumwollfrage sind amtliche Schritte unternommen wor- 
den. Baumwolle kommt in Bamum als Kulturpflanze der Eingeborenen vor, 
ist früher feldmäßig viel angebant, dann aber beim Eindringen europäischer 
Gewebe vernachlässigt worden. Hente wird einheimische Banmwolle auf dem Markt 
von Fumban nur noch sehr wenig gehandelt. Das Klima von Bamum erscheint 
aber ebenso wie das der anstoßenden Tikarlandschaften durchaus geeignet für eine 
erfolgreiche Wiederaufnahme der Baumwollzucht. Daher wurde in Kuti (bei 
shuuh eine Versuchsstation begründet, die ihre Arbeiten bereits aufgenom- 
men hat. 
Zwischen der Entwicklung des Südhandels und dem Aufblühen der Viehzucht 
im Norden besteht ein inniger Zusammenhang. Die Gummibezirke Molundu, 
Dume und Lomie vor allem erweisen sich als kanfkräftige Abnehmer lebenden 
Viehs. Im Jahre 1911 wurden 20000 Stück Großvieh und 8000 Stück Klein- 
vieh aus Adamaug nach dem Süden abgetrieben; unter Berücksichtigung des 
gleichfalls sehr gestiegenen Verkansswertes des Viehs bedeutet dies, daß zwischen 
dem Süden und Norden allein im Viehhandel etwa 3 Millionen Mark umge- 
setzt wurden. Den Gegenwert für die lebende Ware erhält der Händler — von 
etwas Kautschuk abgesehen — in enropäischen Einfuhrwaren, so daß der Markt 
in Garna mit solchen Waren aus dem Süden beherrscht wird. Dieses Vordringen
	        
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