Full text: Deutschland als Kolonialmacht.

    
    
  
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350 fGSF ———————————— 22M6“ 
Anhang. 
Bearbeitet von der Schriftleitung. 
I. Die Eisenbahnen der deutschen Kolonien (Ende 1913): 
  
  
. Größe Bevölkerungszahl Bahnen 
Kolonie gkm Millionen km 
Ostafrika 905 000 7,5 1660 
Südwestafrika 835 000 0,2 2100 
Kamernn 790 000 2,5 520 
Togo 87000 1 330 
Insgesamt 2707000 11,2 4610 
Die von Tsingtan ins Innere Schantungs führende 435 km lange Schantung- 
bahn kann als eigentliche deutsche Kolonialbahn nicht gerechnet werden. 
II. Die Eisenbahnen der Kolonialmächte in Afrika (Ende 1913): 
— Größe Bevölkerung Bauen 
Kolonialnacht Millionen arm Millionen “ 
England (inkl. Agypten 
und Sudan) 8,4 50 25000 
(Agypten und Sudan 
allein) (3) (14) (6000) 
Frankreich (ohne Wüsten) 7,. 38 8000 
Wüsten 3 — — 
Deutschland 2,7 11,2 4600 
Belgien 2,4 15,5 1200 
Portugal 2,1 7 1450 
Italien 1,5 1,6 120 
Spanien 0,25 0,7 — 
Zu dieser Tabelle ist zu bemerken, daß Belgiens Gebiet von einem großartigen 
und auf tausende von Kilometern durch Dampfschiffahrt ansgenutzten Stromnetz 
durchzogen wird. Auch England hat seine Wasserstraßen erschlossen. Deutschland 
steht hierin noch am Anfang. Italien bietet ein so ungünstiges Bild, weil es erst 
kürzlich mit Tripolis 1 Mill. Quadratkilometer unerschlossenen Gebiets erwarb. In 
das Bahnnetz sind alle Bahnen erschließenden Eharakters ohne Berücksichtigung der 
Spurweite eingerechnet. Nur wirkliche Lokal- und Straßenbahnen fehlen. 
Statistisches zum kolonialen Ueberseeverkehr. 
Zur Förderung eines geregelten Postverkehrs zwischen Deutschland und feinen 
Kolonien hat das Reich mehrere deutsche Schiffahrtslinien subventioniert. Diese Linien 
haben, abgesehen von den Südseegebieten"), allmählich die herrschende Stellung im 
deutsch-kolonialen Uberseeverkehr errungen und zumal in Afrika fremde Einflüsse so 
gut wie ansgeschaltet. Dort halten zurzeit vier deutsche Schiffahrtslinien den Verkehr 
aufrecht, und zwar: 1. 1. 1913 
Die „Deutsche Ost-Afrika-Linie“ mit einem Schiffspark vo 133 860 t 
Die „Woermann-Linie“ mit einem Schiffspark odoo . ... 149 200 c 
Die „Hamburg-Bremer-Afrika-Linie“ mit einem Schiffspark von 63 650 t 
Die „Hamburg-Amerika-Linie'(Afrikadienst) mit einem Schiffspark von 61.200 t 
zusammen 407 910 t 
Die Entwicklung der deutschen Afrika-Schiffahrt kennzeichnet wohl am besten die 
Tatsache, daß die beiden letztgenannten Linien den Dienst erst seit 1906 ausgenommen 
haben und die Tonnage sich seit 1001 mehr als verdoppelt hat. In 1914 werden Neu- 
*) Hierüber vergleiche S. 222, 229 und 236.
	        
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