Full text: Am Feierabend.

— 44 — 
86. P Thäler weit, v Böhen. 
1. O Thäler weit, o Höhen, O schöner, grüner Wald, Du 
meiner Lust und Wehen Andächtger Aufenthalt! Da draußen 
stets betrogen, Saust die geschäftge Welt; : Schlag noch 
einmal die Bogen Um mich, du grünes Zelt! 2 
2. Im Walde steht geschrieben Ein stilles, ernstes Wort 
Vom rechten Thun und Lieben, Und was des Menschen 
Hort. Ich habe treu gelesen Die Worte schlicht und wahr, 
(o Und durch mein ganzes Wesen Wards unaussprechlich 
ar. :, 
3. Bald werd ich dich verlassen, Fremd in die Fremde 
gehn, Auf buntbewegten Gassen Des Lebens Schauspiel 
sehn. Und mitten in dem Leben Wird deines Ernsts Gewalt 
:„: Mich Einsamen erheben, So wird mein Herz nicht alt! 2b, 
Joseph von Eichendorff. 1857. 
87. Wem Gott will rechte Gunkk erweisen. 
1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in 
die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg 
und Thal und Strom und Feld. 
2. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen 
subeln hoch vor Lust; Was sollt ich nicht mit ihnen singen 
Aus voller Kehl und frischer Brust? 
3. Den lieben Gott laß ich nur walten; Der Bächlein, 
Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, 
Hat auch mein Sach'“ auf's best bestellt. · 
JosephvonEichendorff.f1857. 
  
  
88.Werlxakdirlx,d111’11ziiner2vald. 
1. Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da 
droben? :: Wohl den Meister will ich loben, So lang noch 
mein Stimm erschallt. Lebe wohl! Lebe wohl! Lebe wohl! 
Du schöner Wald. Lebe wohl! Lebe wohl! Du schöner Wald! 
2. Tief die Welt verworren schallt, Droben einsam Rehe 
grasen, :: Und wir ziehen fort und blasen, Daß es tausend- 
fach verhallt. :: Lebe wohl 2c.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.