194 II. Das Königreich Sachsen.
staatlichen Regiebauten, die der Heeresverwaltung, die
forstfiskalischen Betriebe und die Regiebaubetriebe der
Städte Leipzig und Chemnitz. Von dem Ministerium
W# des Innern ressortieren ferner das Königliche steno-
Landesamt. Lraphische Landesamt, welches zur Förderung der
stenographischen Kunst im allgemeinen, sowie zur Heran-
bildung für Stenographen für den öffentlichen Dienst
u ind bestimmt ist, die Lehranstalten für bildende Kunst
gewerbe. Und Kunstgewerbe, und zwar die Königliche Akha-
demie der bildenden Künste in Dresden, die kRönig-
liche Kunstgewerbeschule mit Kunstgewerbemuseum zu
Dresden und die Königliche Zeichenschule, eine Vorschule
zu derselben als Zwischenglied zwischen der Volks= oder
Bürgerschule und den Fachklassen der Kunstgewerbe-
schule, die Königliche Akademie für graphische
Künste und Buchgewerbe zu Leipzigs# sowie die
Kunstschule für Textilindustrie in Plauen; ferner die
Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler,
zurzeit bestehend aus einem den Vorsitz führenden Rate
des Miinisteriums des Innern, zwei vom evangelisch-
lutherischen Landeskonsistorium zu ernennenden Mit-
gliedern, dem vom Ministerium des Innern mit der
Inventarisation der Kunstdenkmäler beauftragten Sach-
verständigen und je einem von dem Sächsischen Alter-
tumsverein und von der Generaldirektion der Kgl.
Sammlungen für Runst und Wissenschaft zu wählenden
Mitgliede, sowie je einem von dem Finanzministerium
und dem Ministerium des Königlichen Hauses zu er-
nennenden Baufachverständigen, weiter das Kgl. Sächsische
Mtelle Denkmalarchiov, das offizielle „Dressdener Journal“
Königlich Sächsischer Staatsanzeiger, Verordnungsblatt
1 Die Königliche Akademie der bildenden Künste wurde im
Jahre 1705 als Walerahademie gestiftet und im Jahre 1764
zur Akademie erweitert. Der Charakter einer Hochschule ist
ihr im Jahre 1899 beigelegt worden. Sie wird unter Leitung
eines Kurators durch den akademischen Rat verwaltet, der
zugleich begutachtendes Organ über Gegenstände der Kunst für
Behörden und Private ist. Die gleichfalls als Kunstakademie
im Jahre 1764 begründete Leipziger Anstalt erhielt die Be-
zeichnung „Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe“
im Jahre 1900. Sie wurde auf dem Kunstgewerbetage in
München im Juni 1912 von hervorragender Seite als „Muster
eines zeitgemäßen Kunstschultyps“ bezeichnet.