Full text: Institutionen des Deutschen Verwaltungsrechts.

$ 24. Polizeierlaubnis. 379 
d. h. die amtliche Feststellung, daß sich eine Person auf Grund 
eines wissenschaftlichen Befähigungsnachweises den Titel ‚Arzt‘ 
beilegen darf (Gewerbeordnung $ 29);° die in verschiedenen 
deutschen Staaten (z. B. in Preußen) eingeführte Theaterzensur, 
derzufolge der Schauspielunternehmer zur öffentlichen Aufführung 
nur derjenigen Stücke befugt ist, welche die Polizei bei der vor- 
gängigen polizeilichen Prüfung unbeanstandet gelassen hat;® die 
polizeiliche Vorschrift, die das Jagen oder den Gebrauch von 
XIV S. 118. DJIZ. XV 254; XVII 1456. Conrad im Preuß. Verw.- 
Bl. XXXIV 292, Meusel daselbst 427. Über die actio negatoria der 
Nachbarn gegen konzessionierte Bordelle: Reichsgericht in Zivils. Bd. 38, 
S. 379; Bd. 57, S. 239; vgl. auch Bd. 75, S. 68; Bd. 78, 8. 282. — Als 
nichtig wird die „Bordellkonzession‘‘ von Kormann, Rechtsgeschäftl. 
Staatsakte, S. 235, behandelt. 
5 Landmann, I® S. 255, 257. 
® Bitter, Handwörterbuch der preuß. Verwaltung, Art. „Theater- 
zensur“ II? S. 713. Landmann, I®8S.291. Soergel, I S. 461, Nr. 32. 
Reger XXVIII S. 356. Unabhängig davon besteht nach der Reichs- 
gewerbeordnung $ 32 für den Schauspielunternehmer die Pflicht, eine 
gewerbepolizeiliche Erlaubnis zum Betrieb seines Unternehmens einzu- 
holen. In Preußen, wie im Königreich Sachsen (Wachler und Naun- 
dorff, Rechtsgrundsätze I S. 48) gründet sich die präventive Theater- 
zensur lediglich auf die allgemeine Ermächtigungsklausel zu Gunsten der 
Polizeigewalt. Preuß. OVG. 22. Sept. 1911, 29. Februar 1912. (Entschei- 
dungen Rd. 61, S. 230; Preuß. Verw.-Bl. XXXIII 683). Dieselbe Be- 
stimmung (APLR. II 17 $ 10) hat der preuß. Praxis auch die Grundlage 
geboten, für die Einführung der Kinematographenzensur d. h. für den 
Erlaß von polizeilichen Vorschriften, denen zufolge nur solche Bilder 
(Films) zur Vorführung gelangen dürfen, welche vorher von der Polizei 
genehmigt worden sind. Reger XXX 200, XXXI 137. Der Badische 
Verwaltungsgerichtshof hat in seinem Urteil v. 7. November 1911 ent- 
schieden, das Bad. PolizeiStGB. 8 63 biete den Behörden keine Grundlage 
für die Einführung einer solchen vorgängigen Filmszensur (Bad. Zeitschr. 
f. Verwaltung 1912, S. 46; Reger XXXII 218). Über Filmstitel: s. oben 
S. 375, Anm. 44. Kein Bedürfnisnachweis: OVG. 23. November 1911 
(Preuß. Verw.-Bl. XXXII1 386). A. Hellwig, Die Kinematographenzensur 
(Annalen des Deutschen Reiches 1910, S. 32, 96, 893). A. Hellwig, Schund- 
films, 1912 u. Verw.-Archiv XXI 405. B. May, Das Recht d. Kinemato- 
graphen, 1912. H. Müller-Sanders, Die Kinematographenzensur in 
Preußen, Heidelb. Diss. 1912. A. Hellwig, Öffentl. Kinematographen- 
recht (Preuß. Verw.-Bl. XXXIV 199, 210); Rechtsquellen des öffent- 
lichen Kinematographenrechts. 1913. Hammer in der DJZ. XVIII 429.
	        
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