fullscreen: Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz vom 22. Juli 1913.

172 B. Erläuterungen z. Reichs- u. Staatsangehörigkeitsgesetz. 
Die Frage, ob jemand die Staatsangehörigkeit in einem Bundes- 
staat besitzt, muß nach dem Reichsgesetz nicht im Rekursverfahren ent- 
schieden werden. Die Bestimmung des Verfahrens ist dem Landesrecht 
überlassen (vgl. Anm. 10 zu § 1). 
Über Besitz oder Verlust der unmittelbaren Reichsangehörigkeit ent- 
scheidet der Reichskanzler (Auswärtiges Amt, Reichsmarineamt oder 
Reichskolonialamt). Anträge auf Entscheidung sind an das Reichsamt 
des Innern zu richten. 
3. Für Preußen vgl. die neue Fassung des § 155 des Zuständigkeits- 
gesetzes unten S. 291. 
Für Bayern vgl. Art. 8 Nr. 1 des Verwaltungsgerichtshofgesetzes, 
abgedruckt in Anm. 1 zu § 37. 
Für Württemberg vgl. § 3 der Ministerialverfügung vom 23. De- 
zember 1913 unten S. 324. 
Für Baden vgl. Art. 1 des Gesetzes vom 18. März 1914 unten 
S. 325. 
(Bayer. VV. Nr. 60.) 
l 41. 
Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1914 gleichzeitig mit 
einem Gesetze zur Abänderung des Reichsmilitärgesetzes 1) sowie 
des Gesetzes, betreffend Aenderungen der Wehrpflicht, vom 
11. Februar 18882) in Kraft. 
Reg. Entw. § 34. — Komm. Entw. § 34. — Komm Ber. S. 70, 95. — Antr. 
Nr. 1090. — Sten. Ber. S. 5340 B, 5775 D. 
1. Siehe unten S. 173. 
2. Siehe unten S. 187. 
(Bayer. VV. Nr. 62.) 
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift 
und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. 
Gegeben Balholm, an Bord M. Y. „Hohenzollern"“, 
den 22. Juli 1913. 
(L. S.) Wilhelm. 
Delbrück.
	        
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