Wasserstraßen
889
Inn (Salzach, Saale): Vt v. 14. 4. 1816 a. 9P,
2. 12. 51 zwischen Bayern u. Oesterreich (freie
Schiffahrt).
Kletkec, Staatsverträge d. Kgr. Bayern, 1860, S 317,
836.
Lahn. Ein Vt v. 16. 10. 44 zwischen Preu-
ßhen, Großh. Hessen und Herzogt. Nassau betraf
die Schiffbarmachung (G S. 1845, 669).
Lippe sunter II „Kanäle“ (S. 892).
Main. Vgl. Wiener Kongreßakte a 117 und
Anlage 16 v. 24. 3. 1815 (Reglements pour la
libre navigation). Ein Bundesbeschluß v. 31.
7. 28 dringt auf Durchführung. Vt v. 1. 2. 83
zwischen Preußen, Bayern, Baden, Hessen (GS
77) betrifft die Kanalisierung von der Mündung
bis Frankfurt, ein Vt v. 15. 2. 97 (GS 161)
zwischen Preußen und Hessen die Fortführung
der Kanalisierung bis Offenbach. Nach dem
Vt v. 21. 4. 06 (1907 pr. GS 19, bayr. GBBl 13)
haben Preußen und Bayern die von Kostheim
bis Offenbach bereits ausgeführte Kanalisierung
bis Aschaffenburg auf ihre Kosten fortzusetzen
und das Fahrwasser auf dem kanalisierten Strome
zu unterhalten (Mindesttiefe 2,5 m), Preußen für
die Strecke Offenbach-Hanau, Bayern für Hanau-
Aschaffenburg. Bayern zahlt an Preußen einmalig
außerdem 307 000 Mk. Baden und Hessen erteilten
dem Unternehmen ihre Zustimmung. „Der Beginn
der Bauarbeiten bleibt insolange aufgeschoben, bis
die Frage der Einführung von Schiffahrtsabgaben
auf dem Rhein und dem Main im Einverständ-
nisse der vertragschließenden Staaten geregelt ist“
(a XIII). Mit dem Bau ist inzwischen begonnen.
(Bayern Etat 1912/13 als erste Rate 3 Mill. M.)
IZn Preußen: Polizei V v. 29. 1. 99 (unterhalb der Bürgel-
Offenbacher Grenze), 28. 11. 01 (von der Regnitzmündung ab-
wärts); Bayern 25. 11. 01; Baden 27. 12. 01 (vereinbart).
Klüber, Oesffentl. Recht des teutschen Bundess,
1831, 1# 581, 582; (Schenkel in) Der Rheinstrom, 1889;
Seydel (Graßmann), Bayder. St#R.- II 335;
G. Schanz, Tie Mainschiffahrt im 19. Jahrh., 1894;
Der Donau-Main-Kanal und seine Schicksale, 1894; Heu-
bach, Die zukünftige Verkehrsentwicklung auf dem regul.
Main, Tiss. Würzburg 1901.
Memel (Njemen) fällt unter den Vt zwi-
schen Preußen und Rußland v. 3. 5. 1815 a 22 f
(G8 139) und unter den Handels= und Schiffahrts-
Bt v. 29. 1./10. 2. 94. /Weichsel. Nach dem
Zusatz Vt v. 15./28. 7. 04 zu a 13 werden die
deutschen Passagierdampfer bis nach Georgenburg,
die russischen bis Schmalleningken zugelassen und
dürfen in diesem Hafen überwintern. Auch die
Schleppschiffahrt darf gegenseitig ausgeübt werden.
O Pr. Polizci V v. 28. 2. 00 für Schiffahrt und Flößcrei
auf den Binnenwasserstraßen in Cstpreußen.
Nadolny, Verkehr nach Rußland, 71913, S 133
Polizeiverordnungen vgl. bei Kühne in Keller, „Me-
mel, Pregel und Weichselstrom“, 1889, I, 514; Schikkert,
Wasserwege und Deichwesen in der Memeclniederung, 1901.
Mosel. Wiener Kongreßakte a 117 und An-
lage 16. Nach a 5 des Frankfurter Friedens v.
10. 5. 71 sichern das Reich und Frankreich sich
gleiche Behandlung in bezug auf die Schiffahrt
zu (ebenso für den Rhein-Marne-, Rhein-Rhone-,
den Saar-Kanal und den mit diesen Wasserwegen
in Verbindung stehenden schiffbaren Gewässern).
Regulierung 1892 beendet (1200 000 Mk.).
Preuß. Regl v. 7. 8. 41 über das Vorbeifahren der Schiffe.
Der Rheinstrom, 1889. Statistik d. D. Reiches 179, I, 239.
Neckar. Wiener Kongreßakte a 117 und An-
lage 16; Schiffahrtsakie v. 1. 7. 42 zwischen
Württemberg, Baden, Hessen (Reg Bl Württ. 43,
151, Baden 43, 25), zunächst außer Kraft gesetzt
durch die vereinbarte PolizeiO v. 16. 4. 94; Vt#
Preußen-Württemberg v. 7. 4. 99 über Aufhebung
der Flößerei (GS# 154).
Klüber, 5/ 581, 582; Zachariae, Deutsches Staats-
und Bundesrecht 2II 67, S. 358; Der Rheinstrom, 1889.
Oder mit Warthe und Netze. Der
Geschichte gehören an: der Vt v. 13. 10. 1807
(à 19) zwischen Preußen und Frankreich (Martens,
Recueil: 8, 682), der den Bewohnern Sachsens
und des Großh. Warschau freie Schiffahrt auf
der Oder, Warthe, Netze, Spree, Havel, Elbe
zusicherte; ferner der Tilsiter Friede v. 9. 7. 1807,
wonach die Schiffahrt auf der Netze und dem
Bromberger Kanal, von Driesen bis zur Weichsel,
gegenseitig offen und frei von allen Abgaben
bleiben sollte. Warthe und Netze werden durch
den Vt mit Rußland v. 3. 5. 1815 als Flüsse in
ehemals polnischem Gebiete betroffen; X Weichsel.
Die Strombau= und Strompolizeiverwaltung
für den Teil der Oder zwischen Breslau und
Schwedt übt der Oberpräsident von Schlesien
(Kab O v. 26. 11. 73). Ein besonderer „Oder-
stromausschuß" (Oberpräsidenten, Landeshaupt-
leute, Oderstrombaudirektor und von den Pro-
vinzialausschüssen gewählte Mitglieder) besteht
nach dem G v. 12. 8. 05.
Schiffahrtspolizei Vdes Handels Min v. 11. 8. 85, 17. 5. 86
(österreichische Grenze bis Stettin).
Ueber die Kanalisierung der oberen Oder
(Wasserstraßen G v. 1905 # 1, 5, 6) S. 887, 892.
Wasserschutz G v. 16. 9. 99 (GS 169) für das
Qucllgebiet der linksseitigen Zuflüsse in der
Provinz Schlesien; v. 3. 7. 00 zur Verhütung
von Hochwassergefahren (GS 171), dazu 8 395
Z. 5 Wasser G v. 7. 4. 13; v. 4. 8. 04 (GS 185),
Verbesserung der Vorflut in der unteren Oder,
Havel, Spree, Lausitzer Neiße und Bober;
v. 12. 8. 05 (GES 335) Regelung der Hochwasser-,
der Deich-- und Vorflutverhältnisse an der oberen
und mittleren Oder.
H. Keller (Frankd), Der Oderstrom und seinc wich-
tigsten Nebenflüsse, 1 2 (Verwaltung), 1896; Tietze, Die
Oderschisfahrt, 1907; Riese, Entwickl. der Oderschiff-
fahrt, 1914; Seibt, Die Wartheschifsahrt; Gieß-
berg, Die Bedeutung der Wasserstraßen im östlichen
Deutschland für den Transport landwirtschaftlicher Massen-
güter (beide Arbeiten in den „Schriften des Vereins für
Sozialpolitik“, Band 100, 1903); Alfr. Böhme, Die
Entwicklung der Binnenschiffahrt in der Provinz Posen,
1011. — Statistik d. D. Reichs 179, 1908, Teil I.
Saale. Vt zwischen Preußen und Anhalt-
Cöthen v. 17. 7. 28, Anhalt-Bernburg v. 17. 5. 31
sicherten Schiffahrt und Abgabenfreiheit; jetzt
Vt v. 21. 10. 02 (GS 03, 21): Tarif Kais. V.
v. 1. 6. 70 (RGl. 314).
Trave (und Kanal der Stecknitz): Vt v.
23. 6. 47 zwischen Lübeck und Dänemark a 12, 13
(Martens, Recueil 10, 608). X „Kanäle" (S. 891).
Rich. Schröder, Rechtsgutachten üb. die Hoheitsrechte
an der Trave, 1886; Statistik d. D. Reichs, Bd. 179 II 127.
Weichsel und Nogat. Schon der Til-
siter Friede v. 9. 7. 1807 a 20 bestimmte, daß
weder Preußen noch Sachsen (Herzogt. Warschau)
noch die Stadt Danzig die Schiffahrt auf der
Wcichsel durch irgend ein Verbot hindern, noch