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sicherungen verwies. Die im Januar 1623 einlaufende Antwort
lautete völlig ablehnend mit der Begründung, daß man es ja
mit Rebellen zu tun gehabt habe. Als der Kurfürst in einem
zweiten Schreiben den doch gerade hier zu machenden Unterschied
zwischen Schuldigen und Unschuldigen betonte, sah er sich erneut
abgewiesen.
Johann Georg lehnte deshalb in empfindlichem Tone den
ihm bei dieser zweiten kaiserlichen Zuschrift ergangenen Auftrag
ab, den niedersächsischen Kreis zur Niederlegung der Waffen auf-
zufordern. Der Krieg hatte sich nämlich von Böhmen zunächst
nach der Pfalz und dem nordwestlichen Deutschland gezogen. Bei
den meisten dieser Kämpfe waren die ernestinischen Brüder aus
Weimar beteiligt gewesen. Am Weißen Berge kämpften unter
Christian von Anhalt, ihrem mütterlichen Anverwandten, Johann
Ernst, Friedrich und Wilhelm:; Wilhelm und Bernhard unter
Mansfeld bei Wiesloch (April 1622); Bernhard, obwohl erst ein
18jähriger Jüngling, befehligte bei Höchst (Juni 1622) das Zen-
trum des braunschweigischen Heeres. Nachdem im Mai 1621 sich
die alte Union zu Heilbronn unter der Androhung der Reichsacht
unrühmlich aufgelöst hatte, trug sich Herzog Wilhelm mit dem
Gedanken einer neuen Union aller protestantischen Fürsten, aber
nur zur Herstellung des Friedens, unbeschadet der kaiserlichen
Autorität. Trotz dieser loyalen Haltung und trotzdem daß Herzog
Wilhelm 3000 Mann zu Fuß und 1000 Mann zu Pferde, die
Herzog Friedrich angeworben, ihm aber überlassen hatte, dem
Kurfürsten Johann Georg zur Verfügung stellte „zum Schutze reiner
evangelischer Religion und der hochgefährdeten Freiheit der Deut-
schen“, wie er ihm am 20. Febr. 1623 schrieb, und obwohl Jo-
hann Georg eben um diese Zeit über die böhmischen Vorgänge
tief verstimmt war, dachte er doch nicht von ferne daran, sich
zum Führer einer starken protestantischen Bewegung machen zu
lassen. Natürlich scheiterte an seiner Weigerung das ganze Projekt.
Die vorerwähnten Truppen aber vereinigte nun Herzog Wil-
helm mit denen Christians von Braunschweig, der nach der Schlacht
bei Höchst nach dem Norden abgezogen war. Dieser wurde aber
am 6. Aug. 1623 bei Stadtlohn unweit der niederländischen Grenze