116 Das Buch der Wahrheit
Gordtaten” gemeine Erfindungen waren.
Unter anderem sagt er, dass die Erzählungen von der Zer-
störung Löwens sehr starke Übertreibungen waren;
denn mehr als dreiviertel der Stadt steht heute noch unzer-
stört da.”
„Die Existenz eines Presszensors istin
England schon aus dem Grunde eine ab-
solute Notwendigkeit, um den Unter-
schleif im englischen Handel und die eng-
lische Oligarchie zu bemänteln.”
„Der amerikanische Kriegskorrespondent Mr.
Emerson erzählte mir kürzlich, dass von 87 Kabel-
depeschen, die er von Berlin während der ersten Monate
des Krieges an New-Yorker Zeitungen geschickt hatte, 83
vom englischen Zensor vollständig unterdrückt wurden und
von den vieren, die durchgelassen wurden, eine so ver-
stummelt worden ist, dass der Sinn vollständig entstellt
war.”
„Man spricht wohl von einem Privileg der Redefreiheit
in England, aber in Wirklichkeit existiert ein solches nicht.”
Wer das jüngst erschienene Buch des weltbekannten,
keineswegs deutschfreundlichen, englischen Schriftstellers
Israel Zangwill“THE WAR FOR THE WORLD”
(MacMillan, Publisher) liest, wird zu seinem Erstaunen
erfahren, was in der gegenwärtigen Zeit der englische
Freiheitsbegriff bedeutet. Er hebt hervor, dass sogar die
Magna Charta (ein alter Freibrief v. J. 1215) kürzlich
durch “The Defense of Realm Act” des House of Com-
mons vollständig annulliert ist. Er beklagt mit starker
Entrüstung, dass es in England keine persön-