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vorher von uns bestrichenen Höhen deutend — „sieht es famos aus!“
Das kräftigste Hurra folgte dem weiter reitenden Feldherrn. Über
das Lob, das uns Kronprinz Albert gespendet hatte, freuten wir uns
über die Maßen.“
47. In der „Mausefalle“.
Am 3. September geriet Kronprinz Albert vor den Toren von
Sedan in eine gefährliche Lage. Er wollte mit seinem Generalstabschef
General von Schlotheim zum König Wilhelm nach Doncherry fahren.
Der beste Weg dahin führte auf Sedan, vor dessen Toren man sich
bald befand. Nicht gering war aber das Erstaunen des Feldherrn und
seines Begleiters, als sie diese Tore noch geschlossen und eine Menge
bewaffnete Franzosen auf den Wällen fanden. Es war ein Augenblick
höchster persönlicher Gefahr für den Fürsten, denn er steckte, wie er
später scherzend zu seiner Umgebung sagte, „in einer Mausefalle“,
und der Schuß eines betrunkenen oder von der Wut der Verzweiflung
aufgestachelten Franzosen konnte dem Leben des Kronprinzen inmitten
seiner Siege ein Ende machen. Nachdem ein französischer Offizier
Erklärungen gegeben hatte, fuhren beide wieder ab. Der General
von Schlotheim aber war sehr froh, den Kronprinzen glücklich aus der
Schußweite zu wissen, „denn“, so fügte von Schlotheim seiner Er-
zählung über den Vorfall hinzu, „den verzweifelten Gegnern, die noch
in Sedan ihr dämonisches Wesen trieben, war das Außerste zuzutrauen.“
48. „Dringen Sie nicht zu tief in die Details ein!“
In der Schlacht bei Sedan fiel an der Seite des Prinzen Georg
von einer französischen Kugel auch der Berichterstatter der englischen
„Times“ bei der Maasarmee, Oberst Pemperton. Diesen etwas toll-
kühnen Herrn hatte Kronprinz Albert zuvor ernstlich gewarnt: nicht
allzutief in die Details einzudringen!
49. Der Sieger beim Besiegten.
Um von den Veranstaltungen für den Abtransport von
100000 Gefangenen, die in einem Lager auf der Maashalbinsel bei
Iges vereinigt waren, Kenntnis zu nehmen, fuhr Kronprinz Albert am