Full text: Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben König Alberts von Sachsen.

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Ereignisse des Tages besprochen. Musikalische Vorträge waren sehr 
beliebt und zum Beschluß folgte in der Regel das in den sächsisch- 
thüringischen Landen heimisch gewordene Skatspiel, an dem sich meist 
auch der Kronprinz beteiligte. 
51. Die heiden „bissigen Hunde“ in NVaris. 
Über den Kommuneaufstand in Paris, der von den französischen 
Regierungstruppen bekämpft wurde und dem die deutsche Okkupations- 
armee mit Gewehr bei Fuß beiwohnte, schrieb Kronprinz Albert als 
Augenzeuge seinem Vater am 18. April 1871: „Die Sachen vor Paris 
sind in ein langwieriges Stadium getreten. Beide Teile stehen sich 
gegenüber wie zwei bissige Hunde, die sich nicht recht an- 
einander getrauen; das Knurren vertritt hier ein perma- 
nentes, aber wie es mir scheint nicht sehr gefährliches 
Schießen.“ 
52. Einen Torbeerkranz dem Invaliden! 
Am festlichen Einzugstage der heimkehrenden Sieger in Dresden, 
am 11. Juli 1871, fand auf dem Neumarkte die feierliche Begrüßung 
des Kronprinzen seitens des Rates der Stadt statt. Auch hierbei 
wurde ihm, wie mehrfach zuvor, ein Lorbeerkranz zu teil. Aber in 
unmittelbarer Nähe war eine Tribüne für die Invaliden errichtet und 
zu denen ritt nun Kronprinz Albert hin und reichte unter tiefer Be- 
wegung aller auch einem alten Waffengefährten einen der Lorbeerkränze, 
sie also alle teilnehmen lassend an den ihm gespendeten Ehren. 
53. „Er ist grau geworden!“ 
Als am 11. Juli 1871 der Kronprinz nach fast einjähriger 
Abwesenheit in seiner Vaterstadt Dresden wieder einritt, den Feldherrn- 
stab in der Rechten, umringt von seinen Heldenscharen, da ging es wie 
ein Lauffeuer durch die angesammelten jubelnden Menschenmassen: 
„ Er ist grau geworden!“ Und in der Tat, so war es. Die 
kurze Spanne Zeit mit ihren ungeheuren unablässigen Anstrengungen 
und Gefahren, Sorgen und Aufregungen hatten genügt, um das Haupt- 
haar des 43 jährigen zu bleichen. Aber seine Kraft war nicht gebrochen.
	        
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