Full text: Geographie für Volksschulen.

12 Das Königreich Bayern. 
eilend, behält sie bis Kempten die nördliche Richtung, geht dann 
nordwestlich, um schließlich wieder gegen Norden zu fließen; sie 
mündet bei Ulm. 
Der Lech; er entspringt in Vorarlberg und tritt bei Füssen 
nach Bayern; kurz oberhalb Füssen durchbricht er die Alpen, 
dabei eine prächtige Stromschnelle bildend. Seine Richtung ist 
von nun an eine nördliche bis zur Mündung. Unweit Augsburg 
erhält der Lech auch seinen größten Nebenfluß, die Wertach. 
Die Isar; sie entströmt dem Karwendelgebirge und umfließt 
dasselbe in einem Bogen nach Westen. Hierauf eilt sie über 
München nordwärts bis Freising, von wo sie nordöstlich zieht. 
Sie mündet unterhalb Deggendorf. Als Nebenflüsse gehen 
ihr links zu: Loisach und Amper. 
Der Junz er entsteht in der Schweiz, fließt dann durch Tirol 
und bahnt sich bei Kufstein quer durch das Gebirge einen Weg 
nach Bayern. Hier bildet er bis zur Mündung der Alz einen 
nach Westen geschwungenen, von da an einen südöstlich gerichteten 
Bogen; bei Passau ergießt er sich in die Donau. — Seine 
Zuflüsse sind links: die Mangfall, der Abfluß des Tegernsees, 
und die Nott, rechts: die Alz, der Abfluß des Chiemsees, und 
die Salzach. 
Außerdem gehen zur Donau: zwischen Iller und Lech: die 
Günz und die Mindel, zwischen Lech und Isar: die Paar; 
die Ilm, die große und die kleine Laber; zwischen Isar und 
Inn: die Visls. 
a) Die Alpenflüsse Iller, Lech, Isar, Inn und Salzach zeigen 
in ihrem Laufe folgende Eigentümlichkeiten: 
1. Sie haben ein sehr starkes Gefälle. 
2. Sie führen infolgedessen aus den Alpen viel Gesteinsmaterial 
mit ich und schütten damit ihr Bett auf in den unteren Teilen 
ihres Laufes 
3. Sei i.' Wasserstande bedecken sie oft weite Flächen mit grobem 
erölle. 
4. Die Ufer dieser Flüsse werden deshalb von Niederlassungen 
gemieden; nur dort finden sich solche, wo das Bett tief einge- 
Hoaben ist. 
Die Farbe dieser Flüsse ist bei Niederwasser ein tiefes Blau oder 
Grün, bei Hochwasser ein lehmiges Gelbbraun. 
b) Die Besonderheiten der Flüsse des Alpenvorlandes sind 
folgende: 
1. Sie fließen ruhig und vielfach gewunden dahin. 
2. Sie führen nur feinen Sand, kein gröberes Gerölle mit sich. 
3. Ihr Wasser ist durch zahlreiche pflanzliche Stoffe, die demselben 
beigemengt sind, dunkel gefärbt. 
Als Verkehrsader ist die Donau von nicht sehr großer Bedeu- 
tung. Der Fluß ist hierzu auf dem bayerischen Gebiete zu wenig schiffbar. 
Dann wird die Schiffahrt auch durch die Eisenbahnen stark geschädigt. 
5.
	        
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