Rückblick auf Bodengestalt, Bewässerung, Klima 2c. 29
Viehzucht in hohem Grade begünstigen. Waldbestände decken die
flachen Bergrücken. — Die Hauptwasserader ist der Schwarz-
bach, welcher zur Blies geht. Diese selbst mündet in die Saar,
einen Nebenfluß der Mosel. — Das Klima ist milder als auf
den Höhen der Haardt, daher auch die Fruchtbarkeit größer und
die Bevölkerung dichter.
Die bedeutendsten Wohnorte sind Zweibrücken, 11000 E.,
ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Zweibrücken, und das durch sein
Schuhgewerbe bekannte Pirnkaßens, 15000 E.
3. Das nordpfälzische Bergland. Es ist von der
aardt durch die Senke des Landstuhler Bruches geschieden, die
sich in der Richtung über Homburg, Landstuhl und Kaisers-
lautern erstreckt. — Die höchste Erhebung dieses Gebietes ist der
fast 700 m hohe Donnersberg. — Das ganze Gebiet ist land-
schaftlich ungemein reizvoll. — Von den es durchziehenden Ge-
wässern seien genannt der Glan und die Alsenz, welche beide
ur Nahe gehen, einem Nebenfluß des Rheines. — In den
hälern des Berglandes wird lebhafter Ackerbau getrieben, in der
Glangegend auch bedeutende Rindviehzucht; die Bevölkerung ist
aber zu dicht (80—120 E. per qkm), als daß die Bodennutzung
sie zu ernähren vermöchte. Im Osten des Berglandes werden
daher verschiedene Industriezweige betrieben, besonders Spinnerei
und Weberei (wie in Kaiserslautern); im Westen ist der Kohlen-
reichtum zu einer bedeutenden Erwerbsquelle geworden.
Die zwei hervorragendsten Wohnplätze sind: St. Ingbert,
im äußersten Westen der Pfalz, 10.000 E., mit bedeutenden Steinkohlen-
gruben und Eisenwerken, sowie zahlreichen Maschinenwerkstätten, und
Kkaiserslautern, in der Mitte der Pfalz, die volkreichste Stadt des
Kreises, 31000 E., mit bedeutender Industrie; die Stadt ist zugleich
ein Knotenpunkt von Straßen= und Schienenwegen.
Verkehrslinien des Pfälzer Berglandes. Zwischen
der Haardt einerseits und dem nordpfälzischen Bergland anderseits
läuft, von Ludwigshafen ausgehend, eine Bahnlinie über Neu-
stadt, Kaiserslautern, Homburg nach dem lothringischen Metz;
diese Linie ist eine Hauptverkehrsader zwischen Süddeutschland
und Frankreich. — Parallel mit ihr zieht eine zweite Bahn von
Germersheim über Landau und Zweibrücken nach St. Ingbert.
(Siehe S. 33 Fig. 7).
§ 5. Rückblick auf Bodengestalt, Bewässerung,
Klima und Bevölkerung.
I. Bodengestalt. 1. Bayern ist fast durchweg Hochland;
nur Teile der Pfalz gehören dem Tieflande an. 2. Südbayern
begrenzt im Süden ein Hochgebirge, die übrigen Gebirge Bayerns
sind Mittelgebirge. 3. Die Bodengestalt des Alpenvorlandes ist