16 Zweiter Teil.
Nieberfcläge. Durch Verduniten des Wailerd auf der Erbe bildet fidh ın
der Luft Wajjerdampf, d. h. Muffer in unjichtbarer Gastorm. Bei eintretender
Abkühlung verdichter fi) ber Waflerdarıpf und wird nun unferem Auge fichtbar.
Diete fichtbaren Tunjtmasjen nennen wir über und Molfen, um uns herum
Nebel. — Schreitet die Abkühlung nod) weiter fort, fo verwandelt Sich der
Waflerdunft in deutliche Tropfen oder iogar in Eisnädelchen. Cs bildet Tich
Regen oder Schnee, wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgt, Tau oder
Netf, wenn die Abkühlrmg vom Boden auögeht und nur die umnterfte Quft-
tchicht betrifft. — Am jtärfiten find die Miederichläge in den hoch gelegenen
Gegenden; denn je höher man fich erhebt, deito Fülter wird e& und die wällerigen
Dünjte der Luft werden infolgedeften häufiger zu Negen und Schnee verdichtet.
Die Negenhöhe eines Landes wird nach Zentimetern oder Millimetern be-
ftimmnt. — Die Niederichläge jpeifen die Quellen, Dieje die Bäche, lüife und
Ströme, die fich zulept ins Meer ergiegen. Das Waffer befhreibt jomit un-
unterbrochen einen Kreislauf.
Wärme, Winde und Niederfcläge eines Landes zufammen machen defjen
Klima aus.
Raturerzeugnifie.
Ales, was die Erde hervorbringt, it ein Naturerzeugnis oder ein
Naturproduft.
Man teilt die Naturerzeugnifje ein in die bes Mineral-, des Pilanzen-
und de3 Tierreiches.
Mincralreih. Die fefte Erdrinde wird von Geiteinen gebildet. Dieje beitehen
aus einem Gemenge von Mineralien. Tavon find einige bejonders wichtig, ie
die Metalle (Eifen, Kupfer, Gold, Eilber), die Brenze (Betroleum, Praun- und
Steinfohlen) und manche Sieine, wie Marmor, Half, Granit :c.
Pflanzen und Tierreich in den fünf Zonen der Erde. Die beige Zone
ift die Heimat der Palmen, der riefigen Diekhauter (Elefant, Nashorn, Sluppferd),
ber furchtbarften Naubtiere (Rörwe, Tiger, Panther, Leopard), der grökten Schlangen
(Riefenichlange) und Kriechtiere (Krokodil, Alligator) und der farbenprüditigiten
Vögel (Papagei). Das feuchtheiße Tropenflima begünitigt die Entwid-
lung ber Pflanzen: und Tierwelt in höchttem Mae.
In der gemäßigten Zone und zwar in ihrer wärmeren Hälfte (4.9. ın
Südeuropa) gedeihen der Olbaum, die Südfrücdhte (Zitronen, Drangen, iyeigen),
immergrüne Zaubbäume u. a., in ber fühleren Hälfte unfere Getreide: und Ge:
müjearten, Dbft und Neben, jerner Laub und Nadelmald in großer Ausdehnung.
An gefährlihen Naubtieren hat die gemäßigie Zune noch Bären, dann haupt:
jächlih Wölfe und Tuchfe. Diefes Gebiet tft für die Zucht der Haudtiere
und den Anbau unjerer Brotfrüdite am günitigfien.
Die Falte gone erzeugt nur mehr HZiwergfiefern, Zwergbirten, Moofe und
slechten; bie Stelle unjeres Kindes vertritt das Nenntier; nur der treue Hund
üt dem Menjchen auch in jene umnmirtlichen Gegenden gejolgt. Nicht felten tritt
ber Eisbär auf. Zahlreich jind die Pelztiere iHermelin, Zobel, Edelmarbder).